Rheidt: 25 Meter Weg müssen wieder weg

NIEDERKASSEL · Am nördlichen Rheidter Werth wird in diesen Tagen gebaggert, aber dort entsteht keineswegs etwas Neues: 25 Meter geteerter Gehweg wird wieder entfernt.

Das Wegstück muss die Stadt nach einer Intervention der Unteren Landschaftsbehörde wegreißen - und damit ein Versehen wieder gutmachen. Ob die Stadt dazu wirklich verpflichtet ist, darüber gibt es auch andere Meinungen in Niederkassel. So sagt CDU-Fraktionschef Marcus Kitz, der Rückbau des Weges sei "mit gesundem Menschenverstand nicht nachzuvollziehen".

"Hier ist uns ein Fehler unterlaufen", erklärte der städtische Beigeordnete Helmut Esch auf Anfrage. Es sei schlicht ein Planungsfehler passiert in seinem Dezernat. Es sei ein Stück des alten Treidelpfades am Rhein verlängert worden, ohne dass dies vorgesehen war. "Dafür gab es keine Befreiung vom Landschaftsplan."

Hintergrund: Im Zuge des landschaftsplanerischen "Grünen C" der Regionale 2010 war das Rheidter Werth 2010 renaturiert worden. Dazu gehörte auch das Herrichten und Anlegen von Wegen. Bei den Arbeiten ist das betreffende rund 25 Meter lange Stück des Treidelpfades, das von dem ausgebauten Rundweg abzweigt, einbezogen worden.

Das war wohl einem Mitglied des Landschaftsbeirates aufgefallen, der dann Alarm bei der Unteren Landschaftsbehörde schlug. Rund 4.500 Euro kostet die Stadt der Rückbau nach Eschs Schätzung. Er betont: "Das übrige Wegesystem bleibt von der Maßnahme unangetastet." Das hat dem Vernehmen nach die Stadtverwaltung mit der Kreisverwaltung ausgehandelt.

CDU-Fraktionschef Marcus Kitz schüttelt darüber den Kopf: "Der von der Unteren Landschaftsbehörde geforderte Rückbau ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachzuvollziehen. Der Eingriff ist nun einmal geschehen und Flora und Fauna haben sich daran längst gewöhnt."

Kreispressesprecherin Rita Lorenz dazu: "Hier ist illegal in einem Landschaftsschutzgebiet gebaut worden, und das musste zurückgeführt werden." Dabei könne sich die Stadt nicht beschweren: "Niederkassel braucht weniger zurückzubauen, als erforderlich gewesen wäre.

"Dafür muss die Stadt allerdings an anderer Stelle eine Ausgleichsmaßnahme vornehmen." Ein Spaziergänger, der oberhalb des Werths mit seinem Hund spazieren ging und die Baggerarbeiten beobachtete, ärgerte sich: "Hier hat die Stadt Geld zum Fenster rausgeworfen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort