Naherholungsgebiet in Bornheim Die Rheinaue Nord links des Rheins ist zum Greifen nahe

Bornheim/Bonn · Die Planungen für den neuen Grünzug von Hersel bis Auerberg nehmen konkrete Formen an. Jetzt fehlt noch der Ratsbeschluss, und dann können die Förderbeträge beantragt werden.

 Der Grünzug zwischen Hersel und Auerberg wird auch als Rheinaue Nord bezeichnet.

Der Grünzug zwischen Hersel und Auerberg wird auch als Rheinaue Nord bezeichnet.

Foto: Axel Vogel

Was lange währt, wird oftmals gut. Das bekannte Sprichwort könnte auch auf die Neugestaltung des Herseler Rheinufers zutreffen. Seit 2016 möchten Stadt und Politik den sogenannten „Masterplan Rheinaue“ umsetzen – bisher ohne Erfolg. Die Bezirksregierung Köln lehnte die Förderanträge für das 4,5 Millionen Eure teure Projekt ab. Keine Zuschüsse, kein Umgestaltung des Herseler Rheinufers.

Nun versucht Bornheim es erneut. Gemeinsam mit der Stadt Bonn wagt die Vorgebirgsstadt das interkommunale Freiraumprojekt „Rheinaue Nord“ unter dem Arbeitstitel „Rheingärten“, für Bornheim der dritte Versuch an Fördergelder heranzukommen. Das Plangebiet soll dann von Bonn-Auerberg bis Hersel ein zusammenhängendes Naherholungsgebiet für rund 30.000 Menschen schaffen. Die erste Hürde bei den Bornheimer Gremien nahm am Dienstag der Umweltausschuss.

Debatte auf Augenhöhe

Großen Wert legte die Politik vor der Abstimmung darauf, dass der eigene Masterplan ins neue Konzept einbezogen wird. Außerdem soll vor Unterzeichnung des Kooperationsvertrages die Zustimmung der Gremien erfolgen. Darüber hinaus forderte die Politik noch einmal deutlich, dass Bornheim bei Planung und Konzept mit der Stadt Bonn stets „auf Augenhöhe“ verhandeln soll. Die finale Entscheidung trifft am Donnerstag, 11. Mai, 18 Uhr, der Rat.

Zur Vorgeschichte: 2016 beschloss der Stadtrat die Umgestaltung des Rheinufers vom alten Herseler Sportplatz bis zur Bonner Stadtgrenze. Damals setzte die Stadt auf Fördergelder aus den Programmen „Grüne Infrastruktur NRW“ und „Soziale Infrastruktur im Quartier“, die beide aus verschiedenen Gründen abgelehnt wurden. Dabei wirkten die Ideen vielversprechend.

Naturschutz und Erholung

Seinerzeit erläuterte Wolfgang Paulus als Leiter des städtischen Umwelt- und Grünflächenamtes im Umweltausschuss worum es im Wesentlichen ging. Er unterteilte die Planungen in zwei Bereiche: zum einen in den Abschnitt zwischen dem alten Sportplatz und der Stadtgrenze zu Bonn, der als Auenlandschaft und Ausgleichsmaßnahme vor allem dem Naturschutz und der stillen Erholung vorbehalten bleiben sollte, zum anderen sollten im Abschnitt vom Sportplatz bis zum Gelände des Fischereivereinshaus der Zugang zum Rhein und die Stellplatzsituation verbessert werden.

Trennung von Rad- und Fußweg

Schon damals gab es in einem Workshop bei den Bürgern viel Zustimmung für die vorgesehene Trennung von Rad- und Fußgänger. So sollten die Radler weitgehend den Auenweg nutzen, die Fußgänger hingegen den Leinpfad. Diese Ideen müssen sich nun, so Bornheim, in den interkommunalen Planungen widerspiegeln. Den Anstoß zu einem städteübergreifenden Gesamtkonzept mit gestalterischen Maßnahmen, die das Areal ökologisch aufwerten sollen, geht auf den Auerberger Ortsausschuss zurück. Die Frischluftschneise für den Bonner Norden bleibe so nicht nur erhalten, sondern der Effekt werde sogar verstärkt. Dadurch entstehe eine sogenannte „grüne Brücke“ in Verbindung mit den Siegauen.

Wie schnell die ersten Bäume gepflanzt werden können, wird sich zeigen. Erst einmal sind die beiden gefragt, die den Beschluss auf den Weg zu bringen. Laut Zeitplan soll bis Ende 2023 der Förderantrag gestellt werden. Für die Planung des Freiraumkonzeptes wird Bonn rund 60.000 Euro veranschlagen. Bornheim bezahlt die Planungskosten von 25.000 Euro aus den Mitteln, die für Klimaschutz vorgesehen sind. Nach Jahren des Stillstandes kommt wieder Bewegung in die Planungen. „Es könnte sein, dass es jetzt zwei Schritte schneller geht als früher“, sagte Rüdiger Prinz (CDU).

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