Ausflug mit 80 Flüchtlingen Ringener Pfadfinder hatten ganz besondere Gäste

KREIS AHRWEILER · In Begleitung einiger Pfadfinder und einem DRK-Betreuerteam aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Ahrweiler fuhren rund 80 Flüchtlinge mit zwei Bussen zur Altenahrer Sommerrodelbahn.

 Viel Spaß hatten die Flüchtlinge bei der Fahrt auf der Altenahrer Sommerrodelbahn. MEYER

Viel Spaß hatten die Flüchtlinge bei der Fahrt auf der Altenahrer Sommerrodelbahn. MEYER

Foto: Michael Meyer

Zwei tolle Spieltage in der Flüchtlingsunterkunft in der „Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ)“ in Ahrweiler, viele direkte Begegnungen mit Flüchtlingen, verlorene Berührungsängste, Vorfreude auf ein Wiedersehen: Alles Gründe, um bei den Ringener Pfadfindern die Idee entstehen zu lassen, den dort untergebrachten Menschen etwas Abwechslung zu ihrem gewohnten Alltag in ihrer momentanen Situation zu verschaffen.

Auf der Suche nach Möglichkeiten wurden sie schnell bei Eugen Dick, dem Betreiber der Sommerrodelbahn in Altenahr, fündig. „Wenn sich Menschen für Menschen in Notsituationen einsetzen, so muss man das unterstützen“, so Dick. Er stellte den Pfadfindern seine Sommerrodelbahn in Altenahr für einen Besuch kostenlos zur Verfügung. Eine Lösung für das Transportproblem wurde auch schnell gefunden. Auf Vermittlung von Landrat Pföhler hat die Kreissparkasse Ahrweiler die Kosten für den Bustransfer übernommen.

In Begleitung einiger Pfadfinder und einem DRK-Betreuerteam aus der Erstaufnahmeeinrichtung fuhren rund 80 Flüchtlinge nach dem Mittagessen mit zwei Bussen in Richtung Altenahr. Die Kinder und Erwachsenen staunten nicht schlecht. Menschen, die auf schwarzen Brettern den Berg hinabsausen, das hatten sie noch nie gesehen. Den wenigsten war das Freizeitvergnügen Rodeln überhaupt bekannt, und dann auch noch ohne Schnee. Nach einigen kurzen Erklärungen über die Abläufe waren Jung und Alt nicht mehr zu halten.

Die Bahn wurde, zunächst etwas zögerlich und dann Runde um Runde immer mutiger, den ganzen Nachmittag in Beschlag genommen. Wie so oft im Leben waren die Kinder die ersten Mutigen.

Bei den Erwachsenen hatte die Rodelbahn offensichtlich einen anderen, verjüngenden Einfluss. Plötzlich wurden aus erwachsenen Frauen wieder junge Mädchen und aus Männern wieder Jungen. Vor dem Abendessen traten alle zufrieden und „ausgepowert“ wieder die Rückreise in die AKNZ nach Ahrweiler an.

Der große Erfolg des für alle abwechslungsreichen Tages in Altenahr spiegelte sich sofort in den Gesichtern der Flüchtlinge wider. Mit ein paar guten Ideen und Engagement kann man viel bewegen, freuten sich die Organisatoren aus der Grafschaft. Aber auch die engagierten Kinder und Jugendlichen der Ringener Pfadfinder selbst nahmen für ihre eigene Zukunft viel mit.

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