Rücksichtslose Bahn AG

Kommentar

Nach uns die Sintflut. Das scheinen die Verantwortlichen bei derDeutschen Bahn AG zu denken, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste jedes Gehölz entlang der Gleise knapp über der Wurzel abhacken lassen. Dabei dürfte ihnen der Ärger der Bürger über diese Art von Kahlschlag nicht neu sein: Auch in Köln hat es schon massiven Protest gegen die radikale Rohdung gegeben. Ohne Konsequenzen, wie jetzt in Bonn zu sehen ist.

Dabei rauscht die Bahn mit ihrer quer durch die Stadt führenden Trasse den Bonnern durch die gute Stube. Dass sie dabei fast nichts für den Lärmschutz tut, ist für viele Anwohner ein Ärgernis. Und dass gerade in der Nacht die jahrzehntealten und besonders lauten Güterwaggons den ein oder anderen in seinem Schlafzimmer hochschrecken lassen, trägt wenig zur Begeisterung bei.

Zumal wohl jedes Privatunternehmen die veralteten Krachmacher längst durch neue und geräuschärmere Wagen hätte ersetzen müssen. Das Verbot der inzwischen ausgemusterten Frachtbomber am Köln/Bonner Flughafen belegt es.

Jetzt haben die Bahnleute auch noch die grüne Wand im Vorgarten der Kaiserstraßen-Anwohner dem Erdboden gleich gemacht, gefährden damit zugleich Kinder, die ungehindert auf die Gleise gelangen. Soviel Rücksichtslosigkeit macht zornig. Die eigene Ohnmacht auch.

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