Sankt Augustiner Studenten starten mit Rennwagen

Student Gerrit Angstmann sitzt Probe. Nächste Woche machen die Jungschrauber und Techniker der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg es den Formel-1-Fahrern gleich und starten mit ihrem in deutschen Farben lackierten Rennwagen bei der Formula Student am Hockenheimring.

Sankt Augustin. Student Gerrit Angstmann sitzt Probe. Nächste Woche machen die Jungschrauber und Techniker der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg es den Formel-1-Fahrern gleich und starten mit ihrem in deutschen Farben lackierten Rennwagen bei der Formula Student am Hockenheimring.

Das gemeinsame Projekt ist von Studenten sämtlicher Fachrichtungen: Die BWLer kalkulierten Kosten, kauften Materialien ein und vertreiben den Boliden. Die Maschinenbauer entwickelten gemeinsam mit den Elektrotechnikern den Körper des Rennwagens, sein Herz, den Motor und andere technische Raffinessen, wie dem Einbau von Gasdruckstoßdämpfern.

Entstanden ist der Rennwagen "G10" (Generation 2010), der einen Verkaufswert von 13 000 Dollar haben soll. Die Idee, eben so einen zu konstruieren, und damit an der Formel 1 für Studenten, der Formula Student, teilzunehmen, entstand bereits im Sommersemester 2006.

Mit Unterstützung von Professor Rainer Bastert waren es zunächst nur seine Studenten des Maschinenbaus, die bereits im letzten Jahr am internationalen Rennevent teilnehmen wollten.

Nur eine kleine Schraube am Motor fehlte, erzählt Bastert, so dass leider nicht gestartet werden konnte. Heute steht der Wagen als Rennsimulator in der Hochschule. Dieses Jahr ist mit breitem Personal, erhöhtem Engagement und einer gewissen Vorplanung das Ziel, im Mittelfeld zu landen, so Bastert.

Dafür wurde einiges unternommen: Im Vergleich zum Vorgängerauto speckte sein Nachfolger rund 50 Kilogramm ab. Ungedämpfte Massen wurden reduziert, Spezialmaterialien, wie das leichte Karbon oder Aluminium eingebaut, um einen besseren energetischen Effekt zu erwirken.

Stoßdämpfer sind nicht mehr vom Mountainbike abgeschraubt, sondern im Spezialhandel eingekauft. Die gesponserten Reifen sind extra-weiche Slicks, profillos, wie die Weltmeister der Formel 1 sie nutzen. Die Radaufhängung wurde ebenso überarbeitet wie der vierzylindrige Yamaha-Motor.

Die Aerodynamik des Flitzers wurde durch Auslassöffnungen und glatt geschliffene Oberflächen verfeinert. 24 Stunden, sieben Tage lang, brannte Licht in der Werkstatt der Familie Metzen. "Bis zuletzt wurde geschraubt", versichert Teammitglied Matthias Metzen, dessen Vater Ausbilder für KFZ-Mechatroniker ist.

Denn nächste Woche ruft der Wettbewerb, wo das Auto fehlerfrei fahren soll. Damit ihm nicht wie dem deutschen Fußballnationalteam ganz zum Schluss die Puste ausgeht.

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