Scherben auf Mertener Dorfplatz

Die Mertener sind sauer. Richtig sauer. Denn seit Wochen ist der Dorfplatz direkt neben der Schule an den Wochenenden verdreckt.

Bornheim-Merten. Die Mertener sind sauer. Richtig sauer. Denn seit Wochen ist der Dorfplatz direkt neben der Schule an den Wochenenden verdreckt. Der Heinrich-Böll-Platz dient einigen Jugendlichen als Ort für laute Partys mit viel Alkohol, wie die weit verstreuten Überreste am nächsten Morgen zeigen.

Deswegen machen viele Mertener abends einen weiten Bogen um den Dorfplatz. Sie fühlen sich unsicher. Beschwert haben sich vor allem Anlieger schon einige Male bei Ortsvorsteher Hans-Gerd Feldenkirchen. Der hat beobachtet: "Einmal konnte morgens kein einziges Auto dort parken. Die Jugendlichen hatten etliche Flaschen wohl erst leer getrunken und dann auf den Boden geworfen. Der ganze Platz war voller Scherben."

Jedes Wochenende gebe es in jüngster Zeit massive Beschwerden. Vor einigen Wochen sei sogar ein Haus mit Farbe beschmiert worden. Einige Anwohner hätten den Platz selbst gereinigt, doch nun sei das Maß voll. Mittlerweile seien sie es leid, ständig unter den Lärmbelästigungen zu leiden und beim Blick aus den Fenstern auf einen verdreckten Platz zu schauen.

Feldenkirchen meldete die Vorfälle der Polizei. Die Beamten fahren seitdem verstärkt Streife in Merten. Aber: Wenn die Jugendlichen keine Autos beschädigen, keine Passanten anpöbeln oder sonstige Straftaten begehen, könne man nichts machen, sagt die Polizei. Beschwerden im Rathaus hätten auch keinen Erfolg gehabt: "Wir sind im ständigen Gespräch mit der Stadt. Der Baubetriebshof hat auch schnell reagiert, als die Scherben dort lagen", sagt der Ortsvorsteher. "So geht es nicht weiter."

Laut Feldenkirchen stammen die Jugendlichen, die sich auf dem Dorfplatz treffen, nicht aus Merten: "Wir haben natürlich versucht, mit denen zu reden. Aber da kamen nur blöde Antworten." Nun soll das Problem an einem "runden Tisch" besprochen und gelöst werden.

Der Ortsvorsteher regte diese Maßnahme bei Markus Schnapka, Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Schulen und Jugend, an und fand ein offenes Ohr. "So bald wie möglich werden wir uns zusammensetzen und eine Lösung suchen", verspricht er. Mit am Tisch sollen neben Schnapka und Feldenkirchen Vertreter des Jugendamtes, der Polizei, des Ordnungsamtes, die Streetworker und Anlieger sitzen. Man will auch das Gespräch mit den Jugendlichen suchen, zum Beispiel durch die Streetworker.

Das sagt Beigeordneter Markus Schnapka Bei der Gruppe, die sich seit Oktober auf dem Mertener Dorfplatz trifft, handele es sich um eine "bunte Clique" von insgesamt etwa 40 Jugendlichen unterschiedlichen Bildungsgrades und unterschiedlicher Herkunft im Alter von 13 bis 18 Jahren, sagt der Bornheimer Beigeordnete Markus Schnapka.
Das Thema der Verunreinigung und der Lärmbelästigung will er auf zwei Ebenen lösen. Erstens ordnungsrechtlich mit der Androhung von Strafen und Platzverweisen. Zweitens pädagogisch. Schnapka: "Wir wollen die Jugendlichen gewinnen, sie nicht abstempeln. Die Erkenntnis, dass sie etwas falsch machen, muss in deren Köpfen reifen, nicht durch Sanktionen." Der "runde Tisch" soll ein Konzept erarbeiten, das dann den Jugendlichen und den Anwohnern vorgestellt wird.

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