Schlanker Säulenahorn wächst neben mächtigen Platanen

Mit symbolisch gepflanztem Baum endete die schwierige Umgestaltung der Einkaufsstraße am Bonner Bahnhof

Bonn. Mit einem beherzten Spatenstich vollendete Michael Salitter, was mit der Vorstellung erster Pläne vor gut einem Jahr begonnen hatte: Die Umgestaltung der Poststraße. Der Bezirksvorsteher pflanzte einen Säulenahorn und schloss damit die Baumaßnahmen symbolisch ab. Es herrschte Frieden unter den ausladenden Platanen, von einem stichelnden Plakat der Grünen-Ratsfraktion "Kommt nächstes Mal nachts um drei, eh''''s einer merkt, ist''''s schon vorbei" abgesehen. Eine überraschende Fällaktion am 4. Februar abends um 21 Uhr hatte das Schicksal der Platanen endgültig zum Politikum gemacht. Nach heftigem Protest mussten die Arbeiten abgebrochen werden.

"Ich habe selten ein Projekt politisch begleitet, das innerhalb von einem Jahr so häufig mit Änderungen, Nachbesserungen oder Mitteilungen in der Bezirksvertretung Bonn beraten wurde wie dieses Teilstück der Fußgängerzone", sagte Salitter. Rund zwei Millionen Mark hat die Maßnahme laut städtischem Presseamt einschließlich Kanalbau gekostet. In knapp sechs Monaten Bauzeit wurde die Oberfläche der Straße saniert, neue Leuchten und Abfalleimer installiert sowie Bäume gepflanzt.

Bei der Gestaltung des Straßenbelags nahmen die Planer auf die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Menschen Rücksicht. Die massiven Betonsockel der alten Straßenleuchten wichen Metallmasten, die sich besser ins Straßenbild einfügen sollen. Die Firma Karstadt finanzierte einen Teil der Bausumme, 1,3 Millionen Mark, vor, da die Erneuerung der Poststraße planmäßig erst im Jahr 2002 an der Reihe gewesen wäre.

Jetzt sollen laut Salitter noch die Dreiecksständer mit Werbung aus dem Fußgängerbereich verschwinden. Für die weitere "Möbelierung" der Straße sorgt eine Initiative von Kaufleuten und Hausbesitzern. Die Interessengemeinschaft Münsterquartier hat bisher 130 000 Mark für die weitere Gestaltung der umliegenden Straßen gesammelt. "Wir wollen gläserne Eingangtore zur Stadt schaffen", erklärte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Peter Raths. Beleuchtete Stelen aus Glas und Edelstahl - die erste steht bereits in der Poststraße - weisen Besucher auf Sehenswürdigkeiten und die "Bonn Information" hin.

Zum freundlichen Eindruck der Poststraße sollen künftig außerdem Bodenstrahler beitragen, die die altehrwürdigen Platanen und den neuen Säulenahorn beleuchten. Die Interessengemeinschaft plant, weitere Stelen im Münsterquartier aufzustellen. Vorgesehen sind die Gerhard-von-Are-Straße, die Gangolf- und die Münsterstraße.

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