Schüler aus dem Königswinterer Bergbereich müssen weiter umsteigen

Die Kommunalpolitik nimmt die Proteste in Bockeroth und Rauschendorf zum neuen Nahverkehrsplan sehr ernst.

Schüler aus dem Königswinterer Bergbereich müssen weiter umsteigen
Foto: Frank Homann

Königswinter. (mel) Der Rhein-Sieg-Kreis hat sich nach Angaben der Aufsichtsbehörde beim neuen Nahverkehrsplan an die Vorgaben gehalten. "Die Bezirksregierung hat uns mitgeteilt, dass die Arbeitsweise des Kreises nach eingehender Prüfung nicht zu beanstanden ist", berichtete Monika Soeding von der Stadtverwaltung im Planungsausschuss.

Die Stadt hatte sich im Auftrag der Politik in Köln darüber beschwert, dass der Kreis die Königswinterer Wünsche nicht berücksichtigt habe. Die Entscheidungen seien im Benehmen mit den betroffenen Gebietskörperschaften getroffen worden, stellt die Bezirksregierung fest.

Ein Einvernehmen sei nicht erforderlich. Der Kreis sei auch nicht verpflichtet, die Stadt über abweichende Beschlussvorlagen, wie zum Beispiel bei der kurzfristig geänderten Linienführung der Linie 537, zu informieren. Allerdings werde es im Einzelfall noch bedarfsgerechte Anpassungen geben.

Vom Tisch ist der Dringlichkeitsantrag, den die Königswinterer Wählerinitiative gestellt hatte. Sie wollte die Linie 520 statt nur bis zum Dollendorfer Bahnhof zu Schulbeginn bis zur Jugenddorf-Christophorusschule weiterfahren lassen. Da die Verwaltung dafür kaum Chancen sieht, weil ein zusätzlicher Bus eingesetzt und bezahlt werden müsste, stellte Christoph Reusch (Köwi) selbst fest, es sei schwierig, dem Antrag weiter zu verfolgen. Auch die entspannte Situation beim Umsteigen der CJD-Schüler in die Stadtbahn trägt ihren Teil dazu bei.

Sehr ernst nimmt die Kommunalpolitik die Proteste in Bockeroth und Rauschendorf über den Verlust der Linie 537 nach Bonn. "Da gibt es eine massive Verärgerung", berichtete der Technische Beigeordnete Hubert Kofferath von einer Bürgerversammlung am Vorabend in Rauschendorf. "Die Erfahrungen, die die Bürger mit den Schnittstellen gesammelt haben, sind haarsträubend."

Das Umsteigen in Stieldorf von der Linie 541 in die 537 ist ein ständiges Ärgernis, weil der Bus den Fahrgästen oft vor der Nase wegfährt. Alle Beschwerden, die die Bürger bei den Versammlungen in Rauschendorf und Bockeroth oder unmittelbar bei ihr geäußert haben, werden an die Kreisverwaltung weiterleiten. Der Kreisplanungsausschuss wird sich mit dem Thema voraussichtlich bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause befassen. Änderungen wird es aber wohl erst zum Fahrplanwechsel im Dezember geben.

Große Verärgerung herrscht auch in Pleiserhohn. Hier gibt es nicht nur keinen richtigen Bus mehr, sondern auch nicht den zunächst zugesagten Taxi-Bus. Der Ausschuss fordert den Kreis auf, die teuren Anruf-Sammel-Taxis durch einen Taxi-Bus zum normalen Bustarif zu ersetzen.

Aber es gibt auch Positives zu erwähnen. "Bei aller berechtigten Kritik läuft man Gefahr, zu übersehen, dass der Nahverkehrsplan ein ganz guter Wurf ist", meinte Klaus Ruppert (Grüne).

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