Schüleraustausch mit Toulouse hält schon seit 30 Jahren

Franzosen zu Gast beim Bonner Friedrich-Ebert-Gymnasium

Bonn. "Das letzte Mal, dass ich so begeistert geknipst und um Autogramme gebeten wurde, war beim Besuch eines japanischen Chores", schmunzelt Bürgermeister Ulrich Hausschild. Doch dieses Mal sind es 38 junge Franzosen im Alter von zwölf bis 13 Jahren mit drei Lehrern, die der Bürgermeister jetzt im Alten Rathaus begrüßte.

Die Austauschschüler des Collège Pierre de Fermat aus Toulouse sind drei Wochen zu Besuch am Friedrich-Ebert-Gymnasium. Wie auch unzählige Klassen vor ihnen, denn in diesem Jahr feiern die Schulen, die beide einen bilingualen Zug anbieten, ein Jubiläum.

Seit 30 Jahren besuchen sich Schüler aus Bonn und Toulouse gegenseitig, um Sprache und Kultur besser kennenzulernen. Darauf ist Schulleiter Friedhelm Dilk stolz, denn so eine lange Partnerschaft beweise Ausdauer und nicht abreißendes Interesse aneinander. Auf Bürgermeister Hausschilds Frage, ob er denn schon von Anfang an dabei gewesen sei, konterte er dennoch: "Nein, so alt bin ich doch noch nicht."

1972 kam der Kontakt durch die Vermittlung der Universität Bonn zustande. "Mittlerweile gibt es schon deutsch-französische Partnerschaften im wörtlichen Sinn", sagt Dilk. Aus den ersten Kontakten in den 70er Jahren entwickelten sich Freundschaften, die bis heute halten. Auch Deutschlehrerin Marie-Hélène Germa freut sich, dass die Fremdsprache Deutsch an ihrer Schule von vielen Schülern gewählt wird.

"Es ist nicht einfach, Deutsch als Sprache attraktiv zu halten,", sagt sie. Spanisch, die Sprache des Nachbarlandes, sei eine große Konkurrenz. "Doch meine Schüler sind begeistert davon", ist Germa überzeugt. Schließlich seien Deutschkenntnisse wichtig für Europa.

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