Schuppen stehen noch auf der Pferdekoppel

SANKT AUGUSTIN · Noch stehen die Schuppen auf der Koppel in Schmerbroich. Pächter Heinz Lottenburger atmet ein wenig auf. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Hobby-Pferdehalter liegt im Clinch mit der Unteren Landschaftsbehörde beim Rhein-Sieg-Kreis und der Sankt Augustiner Stadtverwaltung.

 Im Ungewissen: Heinz Lottenburger und seine Pferde auf der umstrittenen Koppel in Schmerbroich.

Im Ungewissen: Heinz Lottenburger und seine Pferde auf der umstrittenen Koppel in Schmerbroich.

Foto: Holger Arndt

Eigentlich sollte er die Holzbauten abgerissen haben, aber die entsprechende Verfügung der Stadt Sankt Augustin wird erst einmal nicht umgesetzt. "Ein bisschen erleichtert bin ich schon, aber wie die Sache ausgeht, ist völlig offen", sagte Lottenburger.

Wie der General-Anzeiger berichtete, war der BUND auf das Areal aufmerksam geworden und hatte die Untere Landschaftsbehörde gebeten zu prüfen, ob die seit 36 Jahren dort genutzte Pferdekoppel so bleiben kann oder nicht. Die Behörde sagte nein, und die Stadt Sankt Augustin erließ eine Abrissverfügung, wogegen Lottenburger geklagt hatte - ohne Erfolg.

Das Gericht schloss sich der Auffassung der beiden Behörden an und legte fest, dass die Holz- und Futterschuppen sowie Gerätehaus und Unterstand für die Pferde abgerissen werden müssen. Eine solche Anlage sei in einem geschützten Landschaftsteil mit besonderer ökologischer Wertigkeit nicht zulässig.

Lottenburger will es darauf ankommen lassen und weigert sich, seine Pferdkoppel aufzugeben. "Ohne die Holzschuppen kann ich die Weide aber nicht gebrauchen", sagte er. Die Stadt Sankt Augustin will nun mit der Landschaftsbehörde zusammen noch einmal prüfen, was für Lottenburger möglich ist. Klar aber ist jetzt schon, dass es so nicht bleiben wird.

"Das Verfahren ist abgeschlossen, daran müssen sich alle halten", sagte Rita Lorenz, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises. Die Grundstücksbesitzer hätten angefragt, was man tun könne. "Da wird es in Kürze ein Gespräch geben", so Lorenz. Klar aber sei, dass es keine Ausnahmeregelung geben werde.

Auf dem Areal seien Gebäude nicht zugelassen, es sei denn, sie dienten dem Allgemeinwohl. "Das ist hier nicht gegeben", so Lorenz. Es solle nun geprüft werden, ob es eine für alle Seiten verträgliche Lösung geben könne. Laut Stadt Sankt Augustin will man erwirken, dass wenigstens ein kleiner Unterstand möglich ist.

Für den BUND steht fest, dass es sich bei der Koppel schon um so etwas wie eine Freizeitnutzung handelt. "Das geht in geschützten Gebieten nicht", sagt Achim Baumgartner, Sprecher des BUND Rhein-Sieg. Er habe nichts gegen die Pferdekoppel im Schmerbroicher Siefen. "Aber die darf eben nur extensiv betrieben werden."

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