Sekt und Kanapees beim Rosenmontagszug

Erstmals VIP-Tribüne und After-Zoch-Party auf dem Bonner Marktplatz - Der Festausschuss erwirbt das Schankrecht für den Weg der Narren durch die Innenstadt - Das Programm für den 11.11.

  Beim nächsten Rosenmontagszug  können die Jecken ihrem Prinzenpaar von der VIP-Tribüne aus zujubeln.

Beim nächsten Rosenmontagszug können die Jecken ihrem Prinzenpaar von der VIP-Tribüne aus zujubeln.

Foto: Engels

Bonn. Sitzkissen statt einfach am Straßenrand zu stehen. Ein Dach über dem Kopf und keinen Schirm. Ein Bedienung, die einem Schnittchen und Sekt bringt anstelle von Käsewürfeln und Bier aus dem Bollerwagen. Wer es sich etwas kosten lassen will, kann den nächsten Bonner Rosenmontagszug von einer VIP-Tribüne aus erleben. Die stellt der Festausschuss Bonner Karneval in Zusammenarbeit mit drei Gastronomen mitten auf dem Marktplatz auf.

"Der Festausschuss hat immer weniger Geld", sagt Präsident Horst Bachmann, der den Bonner Karneval - mit Blick aufs Vorbild Köln - schon seit Jahren salonfähiger machen will. Vor allem der Rosenmontagszug koste nur, auch wenn die Stadt mit 28 500 Euro Zuschüssen hilft.

4 500 Euro zahlt der Festausschuss nun wieder an die Stadt, und zwar ans Ordnungsamt. Dafür erhält er das Schankrecht - 2004 zunächst für den Zugweg zwischen Thomas-Mann- und Oxfordstraße.

Damit haben die Karnevalisten freie Hand, wen sie sich für die Bewirtung mit ins Boot holen - ein Ausgleich für die "wegen der angespannten Haushaltslage zurückgehenden Zuschüsse", so die Stadt. Nun hat sich ein Dreigestirn aus Toni Mürz (Sudhaus), Jürgen Sieger (Parkrestaurant Rheinaue) und Jürgen Harder (Brückenforum) gebildet, das neben der Tribüne - in Hufeisenform in der Mitte des Marktplatzes - am Zugweg bis zu sieben Essens- und zehn Getränkestände aufstellen will.

Nach dem Zug steigt dann eine After-Zoch-Party im Zelt am Obelisken. "Wir werden den anderen Gastronomen nichts wegnehmen", verspricht Mürz. Denn von Tribüne und Zelt verspricht er sich eine Sogwirkung, so dass auch die benachbarten Gaststätten genügend Kundschaft hätten.

Auch die Vereine könnten weiter Stände betreiben - sofern sie eine Gebühr an die drei Wirte entrichten (Standgenehmigungen unter der Rufnummer 02 28/40 00 90). Die wollen allerdings nicht jedem, der am Rand eine Bierdose verkauft, nachstellen. In Streitfällen müsse allerdings die Polizei eingeschaltet werden.

Harder verspricht, dass die Getränke am Zug nicht überteuert sind (0,3 Liter Kölsch etwa zwei Euro). Was die VIP-Tribüne betrifft, wollen die Wirte im ersten Jahr 600 Karten verkaufen. Für 89 Euro wird jeder Gast bedient. Essen, Trinken und der Eintritt zur Zeltparty sind dann frei.

Der Festausschuss erhält rund 18 Euro von jeder Karte. Auch für alle anderen Jecken, nicht VIP, soll es noch genügend Platz geben. Bachmann: "Der Rosenmontagszug wird attraktiver." 90 Prozent seiner Kosten muss der Festausschuss selbst tragen, etwa über Sponsoren, Spenden und die Lotterie, die in dieser Session mit 10 000 statt 5 000 Losen an den Start geht.

Der Sessionsauftakt samt Tollitätenvorstellung auf dem Markt beginnt am Dienstag, 11. November, um 10.30 Uhr. Mit dabei: De Junge, Kribbelköpp, de Bönnsche, Dirk und Sepp sowie "Weber & Weber".

Karten für die VIP-Tribüne beim GA unter der Rufnummer (02 28) 66 88 373.

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