Lauf bei tropischer Hitze 800 Läuferinnen und Läufer beim „Le Petit Médoc“
Oberdollendorf · Rund 800 Teilnehmer trotzten den Temperaturen und liefen durch Wein gestärkt im Siebengebirge. Von bunten Schmetterlingen bis Frankophilen.
Trotz tropischer Temperaturen: 800 Teilnehmer machten den Lauf „Le Petit Médoc“ der SSG Königswinter zu einem Fest, das von Sonne, Wein, kulinarischen Leckerbissen und Bewegung geprägt war. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause ging es zum neunten Mal durch das Mühlental, durch die Weinberge und auf der Bachstraße zurück zum Weingut Sülz als Start- und Zielpunkt.
Allez, allez!
„Allez!“ – so setzte Vorsitzende Melanie Ulrich die Läufer in Bewegung, als sie mit Bürgermeister Lutz Wagner den Lauf eröffnete und ihrem „megastarken Orgateam“ und vielen Helfern dankte. Freilich, bei der Hitze ließen die Teilnehmer es etwas langsamer angehen. Freigestellt war jedem Akteur die Anzahl der Runden von je 3,65 Kilometern. Es kam nicht auf die Minute oder gar Sekunde an, sondern auf den Spaß - und gewertet wurde ohnehin nur die schönste Verkleidung. An den sieben Ständen, die von den Siebengebirgs-Winzern, einem hiesigen Bäcker und von Caterern sowie Siebengebirgs-Imkern betrieben wurden, gab es köstliche Weine, Met, Honig, Traubensaft, leckeres Brot und natürlich Baguette. Dazu musikalische Live-Unterhaltung überall.
Und gefragt war an diesem Tag viel Wasser. Die Bad Honnefer Malteser und Frauen vom Verein Jecke Weiber Dollendorf hatten vor dem Weingut Sülz einen Stand, hier bekam jeder einen Becher Wasser. Hier wurden auch große Kanister gefüllt, die per Lastenrad an die Strecke transportiert wurden. Vorsitzende Ulrich hatte die Devise ausgegeben: „Nicht nur Läufer versorgen, bitte unbedingt auch allen Wanderern Wasser ausschenken!“
Die Erfrischung kam von oben
Eine tolle Erfrischung von oben gab es an mehreren Stellen im Ort. Hier verpassten Bürger per Wasserschlauch jedem eine erfrischende Dusche. „Wenn wir schon ein solch tolles Event vor der Haustür haben, möchten wir uns revanchieren“, meinte Jenny Honnef, die mit Ehemann Roland „volle Kanne“ die Läufer beregnete. Und Töchterchen Mira gab alles per Spritzpistole. „Eine Wohltat“, dankte Läufer Manfred aus Bonn, der im Kleid und mit langer Spitzen-Butz nicht gerade leichte Kleidung trug.
Mit Blümchenkranz und flotten Hüten waren die Lehrer eines Kollegiums aus Sankt Augustin an den Start gegangen. Einen hübschen Anblick boten Claudia, Patricia, Marrisa, Bianca mit Sonnenblumen-Röckchen. Ihre Gärtner Paul, Thomas, Maximilian in zünftiger Kluft und sogar Pilger Florian hatten die Mädels im Schlepptau. Ein Läufer kam mit Regenschirm – der schützte in diesem Fall vor Sonnenschein.
Pokal für die Dalmatiner
Pokale gab es für die schönsten Kostüme. Platz eins ging an die Gruppe der Dalmatiner – dem Film „101 Dalmatiner“ nachempfunden; ein Mann war perfekt als Cruela verkleidet. Rang zwei: Eine Familiengruppe hatte sich dem Motto der Veranstaltung „bunt – tolerant – vielfältig“ entsprechend aufwendig verkleidet unter dem Slogan „Everyone is awesome“. Den dritten Preis erhielt der Trupp von Schiffsbauern mit ihren bunten Helmen. 2019 waren die Männer mit einem großen Boot da – das läge jedoch gerade in der Werft. Bei der Hitze eine verständliche Erklärung.