1100-Jahr-Feier Anlässlich des Jubiläums geht es mit dem „Freudeblömche“ durch Bad Honnefs Geschichte

Bad Honnef · Ein Buch über Franzjosef Schneider und seine „Briefe von Hause“ hat der der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg herausgegeben.

 Buchvorstellung „Et Freudebloemche“ mit Otto Neuhoff, Michaela Diepenseifen-Alfter, Wolf Diepenseifen und Rolf Junker.

Buchvorstellung „Et Freudebloemche“ mit Otto Neuhoff, Michaela Diepenseifen-Alfter, Wolf Diepenseifen und Rolf Junker.

Foto: Frank Homann

„Ich kann die Finger nicht davon lassen“, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff im Rathaus bei der Vorstellung des neue Buches, das der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg anlässlich der 1100-Jahr-Feier von Bad Honnef herausgegeben hat. Der Titel: „Franzjosef Schneider – Et Freudeblömche – Briefe von Hause“. Das Stadtoberhaupt: „Es ist ein ganz tolles Buch. Franzjosef Schneider war ein Poet.“ Schneider schrieb Gedichte, Erzählungen, Romane, auch für das Theater, Zeitungen und den Karneval.

In Abstimmung mit der Stadt publizierte der Verein die Jubiläums-Festschrift, die dem Mundartdichter und „Chronisten“ Bad Honnefs ein Denkmal setzen soll. Zur Tausendjahrfeier Honnefs 1922 brachte Schneider, damals 34 Jahre alt, sein erstes Büchlein unter dem Titel „Freudeblömche“ heraus. Fortan wurde er selbst „et Freudeblömche“. Vor 50 Jahren verstarb Schneider.

Schneiders „Briefe von Hause“ beschreiben Bad Honnefer Ortsgeschehen

Der profunde Schneider-Kenner Wilhelm Birenfeld hat sich über Jahrzehnte intensiv mit Person und Schaffen Schneiders auseinandergesetzt, es dokumentiert. In „Briefe von Hause“ hat Schneider in den 1950er Jahren mit großer Beobachtungsgabe und poetischem Stil Ereignisse aus dem Ortsgeschehen dargelegt. Birenfeld brachte den Honnefern ihren Heimatschriftsteller bei zahlreichen Auftritten in unnachahmlicher Weise näher. Und er übersetzte für das Buch die Briefe. Heimatvereinsvorsitzender Rolf Junker: „Wilhelm Birenfeld ist es gelungen, die richtige Tonart zu treffen, um die Stimmungen und den Wortwitz des ,Freudeblömche‘ auch im Hochdeutschen zu erhalten.“

Junker: „Wolf Diepenseifen hatte die Idee, diese Lose-Blatt-Sammlung zu editieren und das mit möglichst unbekanntem Fotomaterial zu ergänzen.“ Diepenseifen hatte als Kind nicht nur Schneiders Briefe für 25 Pfennig zu Abonnenten ins Haus geliefert, sondern später auch das Titelfoto geschossen. Diepenseifen: „Er kam damals zum Kursaal herein und rief ,Alaaf‘!“ Fotos stammen vorwiegend aus den Sammlungen von Wolf Diepenseifen und Martin Maus.

Schneiders Erben steuern private Fotos und Erinnerungen zu

Und auch die Erben Schneiders, die Brüder Hans Gerd und Michael Kiczynski, steuerten Erinnerungen und private Fotos bei und gestatteten die Nutzung der Werke ihres Großonkels. Michaela Diepenseifen-Alfter hatte die Fäden in der Hand bei diesem Projekt. Die Auswahl unter den Briefen richtete sich nach dem Fotomaterial. Einige Geschichten gebe es auch im Original, so die zweite Vorsitzende.

Otto Neuhoff lobte das Buch. Es lasse das alte Honnef aufleben, stelle einen aktuellen Bezug her und enthalte viele Histörchen. Die Leser der 160 Seiten können teilhaben an den Geschichten von Land und Leuten und damit der Stadt und ihren Menschen näherkommen mit den Geschichten vom Omelebus, vom Bischofshof, vom Druveläse, über das Nachtijallewäldche, den Erzabbau oder auch über einen Kurgast ehedem. „Et Freudeblömche“ macht seinem Namen alle Ehre. Bis heute.

Das Buch ist für 19,95 Euro beim Stadtfest, in der Stadtinfo und immer donnerstags von 9.30 bis 11.30 Uhr beim Heimat- und Geschichtsverein an der Bergstraße 3 erhältlich.

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