B 42-Großbaustelle bei Königswinter Wie Fachleute der Drachenbrücke ein Korsett anlegen

Siebengebirge · Instabile Brücken gibt es viele. Nur wenige bekommen ein Korsett angelegt, um wieder an Stabilität zu gewinnen. An der Königswinterer Drachenbrücke, dem 650 Meter langen B 42-Verbindungsbauwerk zwischen Bad Honnef und Bonn, ist solch eine Spezialanfertigung aus Stahl und Spritzbeton derzeit in Arbeit. Der GA hat sich die Baustelle angesehen.

 Auf der Nordseite der Drachenbrücke nehmen Adrian Kappes (v. l.), Klaus Otto und Jörg Jahn die Stelle in Augenschein, an der die letzten Anker fürs Brückenkorsett gesetzt werden.

Auf der Nordseite der Drachenbrücke nehmen Adrian Kappes (v. l.), Klaus Otto und Jörg Jahn die Stelle in Augenschein, an der die letzten Anker fürs Brückenkorsett gesetzt werden.

Foto: Frank Homann

Was spielt das Auge nicht manchmal für Streiche? Wer derzeit eine Fahrt mit der Drachenfelsbahn unternimmt oder nach einer Wanderung durch das Siebengebirge zurück an der Königswinterer Talstation ist, sieht hoch über dem Endhaltepunkt der weltberühmten Zahnradbahn Holz, wo sonst kein Holz ist. An der Großbaustelle der Drachenbrücke an der B 42 ist aber keine neue Kegelbahn entstanden. Die Holzbohlen, die dort an der Brückenunterseite zu sehen sind, gehören zur sogenannten Hängegerüstkonstruktion, die seit Juni 2020 von der Südseite des Verbindungsbauwerks zwischen Bonn und Bad Honnef bis zur Nordseite der Brücke gewandert ist. Es raucht und zischt an der Drachenbrücke – ein untrüglicher Beleg dafür, dass die mehr als fünf Millionen Euro teure Brückensanierung auf die Zielgerade einbiegt.