Jugendfeuerwehr in Bad Honnef 24-Stunden-Übung - Brenzlige Lage fest im Griff

BAD HONNEF · 24 Stunden Blaulicht-Einsatz. Rund um die Uhr Tatütata. 23 Kinder und Jugendliche waren Feuer und Flamme und im Einsatz wie die Berufsfeuerwehr. Im Feuerwehrgerätehaus war der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef stationiert. Im Schulungsraum stand ein Matratzenlager bereit.

 Einsatz mit Atemschutz: Bei dem simulierten Brand im städtischen Bauhof handeln die Jungfeuerwehrleute beherzt.

Einsatz mit Atemschutz: Bei dem simulierten Brand im städtischen Bauhof handeln die Jungfeuerwehrleute beherzt.

Foto: Frank Homann

Aber sehr zur Ruhe kamen die Mädchen und Jungen nicht. Es gab eine Menge zu tun. Gar um Menschenleben ging es nach einer Explosion auf dem Bauhof der Stadt. Rauch drang aus dem Gebäude. Aufgeregt rannte die Putzfrau auf den Hof. Aber da rasten auch schon zwei Löschfahrzeuge heran, der Einsatzleitwagen, die Drehleiter postierte sich an der Vorderfront.

"Erst mal Ruhe bewahren", rief Melder Christoph Piederstorfer wie ein alter Hase. Und während die Mini-Feuerwehrleute bereits Schläuche ausrollten wie die Großen und sich die Atemschutztrupps in Windeseile die Ausrüstung anlegten, fragte er die Frau: "Sie waren fertig mit Putzen und dann machte es Bumm?" Dann rief er den kleinen Max Schander herbei: "Die Frau ist verwirrt, beruhige sie."

Aufmerksam verfolgte Jugendfeuerwehrwartin Patricia Wiesel, wie sich ihre Schützlinge verhielten und wie etwa Marius Quadflieg (17) den Einsatz leitete. Er hatte den Überblick und setzte seine Leute zur rechten Zeit am rechten Ort ein. Schnell war klar: Ein Mensch wird vermisst. Es dauerte nicht lange, dann schoben sich Jonas Kayser und Florian Schreiber aus der Tür, stützten dabei einen Mann im Bademantel. Alexander Wirtz, Feuerwehranwärter der Löschgruppe Selhof, hatte sich für die Rolle zur Verfügung gestellt und mit Klopfen und Hilferufen auf seine Notsituation aufmerksam gemacht.

Jonas und Florian zogen ihn am Boden heraus. "Richtig gehandelt, unten ist weniger Qualm", lobte er seine Retter. Plötzliches Geschrei: "Hilfe, Hilfe, da ist noch einer drin!" Beherzt suchten Kim Preiß und Nick Harrenberger und schleppten den Ohnmächtigen raus - eine Puppe. Während die "alten Kämpen" schon beherzt agierten, sahen Tom Hartung und Jan-Hendrik Fröhlig an diesem Übungswochenende quasi zum ersten Mal, wie überhaupt ein Schlauch aussieht.

Sie sind absolute Neulinge bei der Jugendfeuerwehr und fieberten der 24-Stunden-Übung aber genauso entgegen wie die anderen. Joscha Lehnert (10) ist seit Februar dabei. "Die Übung ist cool. Ich bin ganz schön aufgeregt." Noch aufregender war es für Lena Schreiber. Sie feierte ihren 14. Geburtstag, ist seit drei Jahren bei der Nachwuchstruppe. Statt Party Übung im Arbeitsanzug und mit Schutzhelm. Zwischendurch spendierte sie eine Runde Eis.

Gestern Vormittag wurde die Übung beendet mit einem Frühstück mit den Eltern. Es gab Videos von den ereignisreichen 24 Stunden zu sehen. Rückblende: Auch die Ernährung war perfekt. Linda Neumann hatte Chili con carne gekocht. Am Samstagmittag löschten die Kinder einen "Brand" in der Zimmerei Hülder in Brüngsberg.

Danach stellte sich Paul Hülder, selbst Feuerwehrmann, an den Grill und brutzelte Würstchen und Steaks. Mülleimer- und Hüttenbrand, Ölspur, Suche nach einer vermissten Person und sogar eine "Tierrettung" standen an. Ein Passant hatte am späten Abend ein verletztes Wiesel gesehen. Retter Wolfgang Rötzel holte es aus dem Baum und übereichte Patricia Wiesel das Plüschtier als Geschenk der Feuerwehr .

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