Interplast-Bilanz 2014 4000 Operationen weltweit

BAD HONNEF · Michael Schidelko ist der neue Präsident von Interplast Germany. In den nächsten vier Jahren wird der Bad Honnefer Mediziner diesen gemeinnützigen "Verein für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie in Entwicklungsländern" leiten.

 "Interplast in Ländern des Islam" war das Thema bei der Interplast-Tagung im Bad Honnefer Kursaal.

"Interplast in Ländern des Islam" war das Thema bei der Interplast-Tagung im Bad Honnefer Kursaal.

Foto: Frank Homann

Bereits zum vierten Mal fand die Jahrestagung im Bad Honnefer Kursaal statt. Und im Vorstand ist neben Michael Schidelko, dem bisherigen Vize, nun auch noch ein weiteres Mitglied aus der Siebengebirgsstadt vertreten: seine Praxispartnerin Maria Lempa als Schriftführerin. André Borsche wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Und Nuri Alamuti bleibt Schatzmeister.

Die Bilanz für das Jahr 2014 kann sich sehen lassen. Im vergangenen Jahr waren 68 Teams mit 380 Fachleuten in Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas im Einsatz. Sie führten rund 4000 Operationen durch. Interplast Germany hat beinahe 2200 Mitglieder - Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Techniker.

Seit Gründung des Vereins 1980 wurden 83.331 Patienten behandelt. Das Besondere: Die Teams investieren ihren Urlaub, arbeiten unentgeltlich. Und auch die Kosten für Reise, Unterkunft und Materialien werden selbst getragen oder eingeworben. So stellt zum Beispiel der Lions-Club Siebengebirge, dem Michael Schidelko angehört, Spenden zur Verfügung. Bad Honnefer Ärzte stifteten bereits Ultraschallgeräte und sogar eine komplette Röntgenanlage.

Eine Bonner Firma spendierte einen Satz Solarpanels für das Krankenhaus in Puma, dem Hauptoperationsgebiet der Interplast-Sektion Siebengebirge/Sachsen. Neun OPs fanden dort 2014 statt, zwei davon unter Regie der ostdeutschen Augenärzte, die mit ihrem Förderverein "Vision for Puma" alle Eigenmittel erbracht und auch noch ein OP-Mikroskop angeschafft hatten.

Diesmal war das Leitthema des Seminars: "Interplast in Ländern des Islams". Hauptreferent war der Islamkenner Martin Bauschk. Schidelko: "Viele unserer Einsätze finden in Ländern des Islam statt. Es ist sinnvoll, sich mit dem sozialen Umfeld auseinanderzusetzen." Und: Der Präsident reiste mit seiner Frau Regina nach der Jahrestagung zum nächsten Einsatz nach Puma.

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