Bürgerstiftung Bad Honnef 76000 Negative aus 50 Jahren Pressefotografie werden digitalisiert
Bad Honnef · Wann immer es in Bad Honnef etwas zu dokumentieren gab, war Günter Groote nicht weit. 50 Jahre begleitete er das Stadtgeschehen als Pressefotograf. Den Nachlass des Ende 2017 verstorbenen Fotografen und weitere Archivalien will der Verein Gutenberghaus digitalisieren. Unterstützung dabei gibt es von der Bürgerstiftung.
Mehr als fünf Jahrzehnte dokumentierte Günter Groote als Fotograf das Leben im Siebengebirge, hielt es unter anderem für den General-Anzeiger für die Nachwelt fest. Den beeindruckenden Nachlass von 76 000 Negativen vermachte Groote 2014 dem Verein Gutenberghaus. Dessen Aktivposten machen sich nun daran, die Negative zu digitalisieren und zugänglich zu machen. Unterstützung dabei und bei weiterer Archivarbeit gibt es von der Bürgerstiftung Bad Honnef.
Bei einem Rundgang in den Archivräumen des Vereines im Untergeschoss der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule verschafften sich Vertreter der Stiftung um Vorsitzende Annette Stegger einen Eindruck davon, was der Verein zusammen getragen hat. Zahlreiche Zustiftungen von Bürgern befinden sich darunter, so das sogenannte Fleischhacker-Archiv. Heimathistoriker Heinz Willi Fleischhacker hatte 2013 seine heimat- und zeitgeschichtliche Publikations- und Dokumentensammlung dem Archiv geschenkt.
Archiv-Software auf neuestem Stand
Die Bürgerstiftung ließ dem Verein eine Förderung in Höhe von 1000 Euro zukommen. Damit konnte jetzt die Archiv-Software auf den neuesten Stand gebracht werden. Mit Fachwissen und hohem Zeitaufwand dokumentieren und verzeichnen die Mitglieder des Vereins historische Fotos, Artikel, Briefe und Schriften, Filme und Tondokumente aus der Heimat und sichern sie für die Nachwelt.
Bei ihrem Besuch demonstrierten die Mitglieder des Vereins den Umgang mit der neuen Software, die auch mit dem Archiv des Kreises und der Stadt kompatibel ist. „Ohne diese neue Software wären wir mit unserer Arbeit an ein Ende gekommen“, sagte Willi Birenfeld, Vorsitzender des Vereins Gutenberghaus. So werden nun auch die Fotos von Günter Groote digitalisiert und gescannt und bleiben so in hoher Qualität der Nachwelt erhalten.
Zahlreiche Nachlässe übergeben
Auch andere Nachlässe mit Postkarten, Briefen oder Zeitungsartikeln warten auf ihre Verzeichnung und Verschlagwortung. Der Schwerpunkt dabei liegt auf den letzten beiden Jahrhunderten. Bei der Aufbereitung der Daten erhalten die Bad Honnefer professionelle Unterstützung von der Archivberatung des Landschaftsverbandes Rheinland und den Archivaren des Kreises, erläuterte Birenfeld.
Die Heimatarchivare machten deutlich, dass es ihnen vor allem darum geht, die Schätze für die Mitbürgerinnen und Mitbürger systematisch auffindbar und verwertbar zu machen. Der Verein arbeitet deshalb mit Schulen im Stadtgebiet zusammen, um historische Ereignisse anhand von authentischen Briefen und Fotos jungen Menschen näher zu bringen.
„Im Jubiläumsjahr unserer Stadt wird der unschätzbare Wert dieser Arbeit besonders deutlich“, würdigte Stegger diese Arbeit. „Ohne Ihr Engagement wären diese Informationen für immer verloren.“ Weitere ehrenamtliche Archivare sind dazu willkommen. Der Traum aber ist ein Heimatmuseum für die Stadt.