Das neue Lehrschwimmbecken in Aegidienberg ist eröffnet 90 Prozent der Hallenzeiten sind schon ausgebucht

Aegidienberg · Der Schock was groß, als das alte Lehrschwimmbad in Aegidienberg 2018 geschlossen werden musste. Zu marode war der Bau aus den siebziger Jahren. Jetzt wurde an derselben Stelle ein neues Bad eröffnet - und die Kapazitäten an Unterricht für Schulen und in Vereinen sind schon beinahe erschöpft.

 Kinder der benachbarten Theodor-Weinz-Schule weihen das neue Lehrschwimmbad in Aegidienberg ein.

Kinder der benachbarten Theodor-Weinz-Schule weihen das neue Lehrschwimmbad in Aegidienberg ein.

Foto: Frank Homann

Vermutlich hätte Bürgermeister Otto Neuhoff am liebsten selbst die Badehose angezogen und wäre ins Wasser gesprungen. „Das ist perfekt und ein Pfund für Aegidienberg“, lobte er das neue Hallenbad im Bergbereich der Stadt. Das fröhliche Planschen von OGS-Schülern der benachbarten Theodor-Weinz-Schule, die als erste „abtauchten“, zeigte bei der Vorstellung der neuen Sportstätte, dass die Stadt die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie beschloss, einen Ersatz für das marode Bad zu schaffen. Die Feuertaufe im 29 Grad warmen Wasser ist gelungen.

 Auch die Leiterin der Theodor-Weinz-Schule, Rita Bachmann, war hocherfreut, dass endlich wieder Schwimmen auf dem Stundenplan stehen wird. „Rund die Hälfte unserer Schüler kann nicht schwimmen.“ Auf diesen traurigen Zustand verwies auch Guido Jüssen von den Bad Honnefer Bädern. „Umso mehr freue ich mich, unser schönes neues Hallenbad heute, nach rund 20 Monaten Bauzeit, übergeben zu können.“ Viele Kinder werden später behaupten können, im Hallenbad Aegidienberg ihre ersten Bahnen gezogen zu haben.

 Neuhoff: „Eine Baderöffnung ist heutzutage ein außergewöhnliches Ereignis.“ Er dankte allen, die beteiligt waren, von Architekt Dirk Neugebauer bis zum Bäderbetrieb im Abwasserwerk. Und er verwies auf das Ensemble von Schule, Sporthalle, Hallenbad und dem bald ebenfalls fertiggestellten Ballforum. „Das ist eine geschlossene Einheit.“

 In 20 Monaten Bauzeit ist an der Stelle des alten ein neues Hallenbad entstanden.

In 20 Monaten Bauzeit ist an der Stelle des alten ein neues Hallenbad entstanden.

Foto: Frank Homann

 Nicht nur den Zeitplan hatten die Honnefer eingehalten, bei den Kosten waren sie mit rund 4,4 Millionen sogar leicht unter der veranschlagten Summe geblieben. Neuhoff: „Glück muss man auch können. Wir haben das Glück des Moments geschaffen, weil wir rechtzeitig entschieden haben.“ Er erinnerte an den mit großer Mehrheit gefassten Ratsbeschluss vom 14. Februar 2019 und sagte: „Jetzt kann die Geschichte des Schwimmsports in Aegidienberg fortgeschrieben werden. Innerhalb von rund zwei Jahren haben wir ein marodes Schwimmbad bis auf die Kellerfundamente abgetragen, den Neubau beschlossen, geplant, ausgeschrieben und errichten lassen. Energetisch wie technisch ist das neue Lehrschwimmbecken von höchster Güte und es hat seinen Probebetrieb mit Bravour bestanden.“

Das Hallenbad ist keine öffentliche Schwimmeinrichtung. Die Kursleiter erhalten eine Zugangsbescheinigung und können zu den gebuchten Zeiten das Bad betreten. Die Bad Honnefer Bäder kümmern sich um die tägliche Endreinigung und den technischen Betrieb der Wasseraufbereitung – alles hochmodern, wie bei einem Rundgang deutlich wurde.  Betriebsausschussvorsitzender Klaus Wegner dankte den Planern und freute sich über das Gesamtenergiekonzept für den Aegdienberger Hotspot für Bildung und Sport. Jetzt fehle ihm hier nur noch eine weiterführende Schule.

 Architekt Neugebauer unterstrich: „Es geht hier nicht um ein Prestigeprojekt am Marktplatz, sondern um ein technisches Gebäude.“ Das aber habe mit seinem 25-Meter-Edelstahlbecken mit Hubboden und absenkbarer Zugangstreppe, mit der Unterwasserbeleuchtung, mit den großen Fenstern und den Segeln als Schallschlucker an der Decke sowie barrierefreien, modernen Sanitäreinrichtungen die Note Eins verdient.

Kinder geben gute Noten

Der Ansicht waren auch die Kinder, die als Erste das Bad testeten. Nur Schwimmer kamen dabei in den Genuss der ersten Schwimmstunde mit Sportlehrer Lambri Spasov. „Ich mag dieses Schwimmbad. Alles ist perfekt“, meinte etwa Emilia (10). und die gleichaltrige Sofie (10) ergänzte: „Das Design gefällt mir.“ Lina (10) fand es „coll“, dass der Bassinboden verstellt werden kann. Sogar die Hallendecke bekam eine gute Note: Christian (10) findet, sie erinnert an Segelschiffe.

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