Konzert im Kulturtreff Rhöndorf Akustikrock für alle Generationen

RHÖNDORF · Die beiden Akustikrocker von Krysmah treten beim Kulturtreff Rhöndorf im Weingut Broel auf.

 Mit Rockermähne: Detlef Kornath und Frank Nerger, das Duo Krysmah.

Mit Rockermähne: Detlef Kornath und Frank Nerger, das Duo Krysmah.

Foto: Frank Homann

Nach wenigen Minuten das erste Highlight. „No one knows what it's like to be the bad man, to be the sad man...“ Die unverkennbare Picking-Melodie, dann die ersten Textzeilen des Meisterwerks „Behind Blue Eyes“ von The Who, dargeboten in der Limp-Bizkit-Version – ja, es waren ohne Zweifel die kleinen, aber feinen Gänsehautmomente, die den Auftritt der beiden Akustikrocker von Krysmah beim Kulturtreff im Weingut Broel zu einer erfrischend originellen Cover-Gala machten.

„But my dreams, they aren't as empty as my conscience seems to be...“ Aber nanu? Das Cover zu einem Cover eines waschechten Klassikers – kann das gut gehen?

Die Antwort für Krysmah-Fans: Na klar, und wie. Denn reichlich Talent bringen die beiden Berufsmusiker Detlef Kornath und Frank Nerger ebenso mit wie Leidenschaft für alles, was hart, rockig und gelegentlich auch bluesig ist. Dazu noch einen ordentlichen Schuss virtuosen Esprits und, nicht zu vergessen, die obligatorischen wilden Rockermähnen – et voilà: der perfekte musikalische Sommerabend ist geboren.

Der Bandname spricht sich "Charisma"

Kornath und Nerger sind alte Hasen im Live-Musik-Geschäft, viel herumgereist und haben schon mehr Songs gespielt, als sie zählen können. Seit rund vier Jahrzehnten sind beide musikalisch aktiv, seit 13 Jahren touren sie gemeinsam unter dem Namen „Krysmah“ – die korrekte Aussprache entspricht übrigens dem Wort „Charisma“ – durch Clubs, Kneipen und große wie kleine Säle in ganz Deutschland. „Das Format ist ein Selbstläufer geworden“, erklärte Sänger und Gitarrist Kornath den Erfolg des Duos, das mittlerweile einen exzellenten Ruf in der Szene genießt – ganz besonders im Rhein-Sieg-Kreis, wo die Wurzeln der beiden Musiker liegen.

„Für jeden Auftritt, den wir spielen, kommen vier neue Anfragen dazu.“ So sind sie etwa im Rheinbreitbacher Kult-Biergarten „Salmenfang“ schon zum Stamm-Act geworden, auch bei der „7 Mountains Music Night“ haben sie bereits mehrfach gespielt. „Wir überfordern die Leute nicht, spielen sie nicht zu Tode“, so Kornath, „sondern haben nur unsere beiden Gitarren und dazu den Gesang.“ Ein simples und entschlacktes, aber gerade deshalb so attraktives Rock-Rezept, das auch beim Kulturtreff einmal mehr Früchte trug.

Generationenkompatibles Programm

Das rappelvolle Rhöndorfer Weingut verwandelte sich in ein kleines Rock-Nirwana. Das mit allerlei sommerlichen Häppchen gedeckte Büfett leerte sich zusehends. Zusätzlich hatten Kornath und Nerger ihre mindestens genauso reich gedeckte Akustikrock-Schlachtplatte im Gepäck. „Generationenkompatibel“ wollten sie sein, das Beste aus allen Ären in einem Querschnitt durch die Rock-Geschichte vereinen.

Und so reihten sich im Programm Creedence Clearwater Revival und Lynyrd Skynyrd an die Beatles, die Eagles und ZZ Top. Kraftvoll, energisch, sympathisch. Und spätestens, als Hits à la „Cocaine“ und „Wonderwall“ Hand in Hand gingen mit Publikumslieblingen wie „Stand By Me“, „Sweet Home Chicago“ und „Rockin' All Over The World“, erkannten auch Krysmah-Neulinge: Einen treffenderen Bandnamen hätten Kornath und Nerger kaum wählen können.

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