Ballettaufführung im Kursaal Bad Honnef Als Piraten Bad Honnef eroberten

BAD HONNEF · Rund 100 Tänzer der Ballettschule Michael Kares bezaubern das Publikum im Kursaal mit einer Abenteuergeschichte. In der Sommeraufführung entern Piraten die feine Gesellschaft von Bad Honnef.

 Schülerinnen der Ballettschule Michael Kares.

Schülerinnen der Ballettschule Michael Kares.

Foto: Frank Homann

Eine Premiere erlebte das ballettinteressierte Publikum bei der Sommeraufführung der Ballettschule Michael Kares. Die „Piraten von Grafenwerth“ enterten den Kursaal, in Gestalt von mehr als 100 Tänzerinnen und Tänzern.

Sie präsentierten die historisch nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte, wie Piraten und die hohe Gesellschaft Bad Honnefs einstmals zueinanderfanden und Frieden schlossen.

Und so begab es sich, dass die Tochter des Gouverneurs von Reichenberg (getanzt von Maya Schomisch) und seiner Frau Dolores mit dem Hauptmann Fritz von Selhof (Anna Schneider) vermählt werden sollte. Bei dem zu diesem Zweck ausgerichteten Fest zeigten die großen und kleinen Balletteleven in 23 einzeln choreografierten Szenen und in teils aufwendig gestalteten Kostümen ihr tänzerisches und teils erstaunliches schauspielerisches Können.

Liebesgeschichte mit Happy End

Plötzlich stürmen Piraten – allen voran Fabio Nolting als charismatischer und sehr selbstbewusster Anführer – das Fest, schlagen die Soldaten um Hauptmann Fritz zurück und rauben die Gouverneurstochter. Sehr zum Leidwesen von Piratin Johanna (Johanna Artz), der das Interesse des Anführers an seinem Raub eindeutig ein Dorn im Auge ist. Daher mündet die Raubzug-Triumphfeier mit Musik und Tanz – ganz besonders bezaubernd hier die böse guckenden Minipiraten – in einem leidenschaftlichen Scharmützel innerhalb der Piratenbande.

Als dann die Soldaten des Hauptmanns zur Befreiung auftauchen, geben sich die abgekämpften Seeräuber schnell geschlagen, und nur der frisch erwachten Liebe der Gouverneurs-Tochter zu Pirat Fabio ist es zu verdanken, dass die Geschichte ein gutes Ende nimmt. Der Vater muss sich fügen, und fortan leben Freibeuter und feine Gesellschaft friedlich miteinander. Im zweiten Teil der Ballettaufführung boten die fortgeschrittenen Elevinnen 13 moderne Choreografien zu Musikstücken von Chopin und Vivaldi, aber auch zu nordafrikanischer Musik dar. Stand im ersten Teil ganz bewusst die Lust an Spiel und Tanz im Vordergrund, war hier deutlich spürbar, dass sich die Tänzerinnen mit Können und Leidenschaft bewegten. Eine schöne Mischung von Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit rundete den Nachmittag ab. „Wir wollten in dieser sehr fußballlastigen Zeit einen kulturellen Gegenpol anbieten und hoffen, dass wir dem Publikum mit unserer Aufführung ein zweites schönes Erlebnis an diesem Wochenende bieten konnten“, sagte Ballettschulleiter Michael Kares mit Blick auf die EM. Dem anhaltenden Applaus des Publikums nach zu urteilen war das gut gelungen.

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