Vorfall in Rhöndorf Angeblicher Vertreter bietet „Markenware“ zum Spottpreis an

Rhöndorf · Ein angeblicher Vertreter aus Holland hat einer Rhöndorfer Agentur "hochwertige" Töpfe zum Spottpreis angeboten. Die Inhaberin wurde jedoch misstrauisch. Die Polizei warnt vor Haustürgeschäften.

 Ein angeblicher Vertreter bot in Rhöndorf Markenware zum Spottpreis an.

Ein angeblicher Vertreter bot in Rhöndorf Markenware zum Spottpreis an.

Foto: dpa (Symbolfoto)

Dass Vertreter vor der Tür von Birgit Eschbachs Agentur stehen, ist für die Rhöndorferin nichts Ungewöhnliches. So kam es ihr auch zunächst nicht verdächtig vor, als am Mittwochmittag ein etwa 50-jähriger Mann Töpfe verkaufen wollte. Doch dann kam ihr der Besuch doch seltsam vor, sodass sie schließlich die Polizei rief.

Dabei fing alles scheinbar harmlos an. Die Kommunikationswirtin stand mit einer Kollegin am Schaufenster ihrer Agentur an der Löwenburgstraße, als ein schwarzer Kombi vorfuhr und ein „großer und sehr gepflegter“ Mann ausstieg, wie sie erzählt. Er trug eine beige Cordhose, eine Hornbrille und einen grünen Pullover mit V-Ausschnitt, darunter ein weißes Hemd. Der Mann stellte sich mit holländischem Akzent als Vertreter im Gastrobereich vor. Er käme gerade von einem Termin bei einem Restaurant in der Nähe. „Er schien in Eile zu sein, er müsse den Mietwagen am Flughafen Köln/Bonn wieder abgeben“, schildert Eschbach.

Der Preis kam ihr komisch vor

Doch die Vorführware, die er noch im Kofferraum habe, müsse er bis dahin noch loswerden, behauptete der Unbekannte. Und fragte die beiden Damen, ob sie Interesse an Töpfen und Geschirr der Firma Silit hätten. Auch durch sein „tolles Auftreten“ habe sie ihn für einen „typischen Vertreter“ gehalten, so Eschbach, die sich mit der Kollegin die Ware ansah. Laut einem Prospekt sollte diese pro Set angeblich 1495 Euro kosten, zwei davon habe er im Auto, so der vermeintliche Vertreter.

„Erst 400, dann 300 Euro wollte er dafür haben. Das kam mir dann doch komisch vor“, berichtet die Rhöndorferin, die kurzerhand in ihr Büro ging, um die Kisten-Aufschrift „Authentic Master Cooking-System“ zu überprüfen. Und der Unbekannte? „Der wurde immer hektischer und fragte, was ich denn da machen würde“, erzählt sie. Als er erkannt habe, dass kein Geschäft zu machen ist, sei er schließlich davongefahren.

Polizei warnt vor Haustürgeschäften

Birgit Eschbach warnte mit einem Facebook-Post vor dem undurchsichtigen „Vertreter“, den sie nun für einen Betrüger hielt, und schilderte den Vorfall der Polizei. Unter den Stichworten „Master Authentic Cooking-System“, „Töpfe“ und „Betrug“ finden sich im Internet allerdings einige Berichte über Trickbetrüger. Und die Marke AMC warnt auf ihrer Internetseite vor Gaunern, die den Namen AMC nutzen, um Billigprodukte zu verkaufen.

Die Bonner Polizei sagte auf Anfrage: „Grundsätzlich raten wir von Haustürgeschäften ab.“ Sprecher Simon Rott rät, niemanden ins Haus zu lassen und die Tür zu schließen. „Die Leute sollten sich immer ausweisen können, egal ob Töpfe verkauft werden oder die Wasseruhr abgelesen werden soll“, so Rott.

Und je länger Birgit Eschbach darüber nachdenkt, desto mehr kommt ihr verdächtig vor: „Warum hatte der Wagen des Mannes ein holländisches Kennzeichen, wenn es doch ein Leihwagen vom Flughafen ist?“ Letztlich wurde sie rechtzeitig misstrauisch. Und will es in Zukunft noch eher sein.

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