Anna-Prozess: Pflegemutter belastet Ehemann

Bonn · Im Prozess um den gewaltsamen Tod der neunjährigen Anna hat die Pflegemutter schwere Vorwürfe gegen den Ehemann erhoben. In einem Brief, den die 52-jährige Angeklagte aus dem Gefängnis geschrieben hat, behauptet sie, ihr Mann sei für den Tod des Kindes verantwortlich.

 Gegenseitige Schuldzuweisungen im Fall Anna: Die 52-jährige Angeklagte.

Gegenseitige Schuldzuweisungen im Fall Anna: Die 52-jährige Angeklagte.

Foto: Homann

Im Bonner Prozess um den gewaltsamen Tod der neunjährigen Anna hat die Pflegemutter schwere Vorwürfe gegen den mitangeklagten Ehemann erhoben. In einem Brief, den die 52-jährige Angeklagte aus dem Gefängnis geschrieben hat, behauptet sie, ihr Mann sei für den Tod des Kindes verantwortlich. Das wurde in einer Verhandlung am Montag deutlich.

Laut Anklage sollen Pflegemutter und Pflegevater das Mädchen lange Zeit gequält und misshandelt haben. Im Juli vergangenen Jahres ertrank es in der Badewanne. Nach den nun von der Pflegemutter erhobenen Vorwürfen soll ihr Ehemann zu dieser Zeit im Badezimmer gewesen sein, während sie auf dem Balkon ein Glas Wasser getrunken habe.

Es könne sein, dass ihr Ehemann, der sich häufig wegen seiner zunehmenden Demenz nicht an wichtige Dinge erinnern könne, dies vergessen oder verdrängt habe, so die Angeklagte in ihrem Brief. Der 51-jährige Mann beteuerte auf Nachfrage des Gerichts, dass dies nicht der Wahrheit entspreche.

Er bleibt bei seiner Darstellung, dass er am Todestag ins Badezimmer gekommen sei und gesehen habe, wie seine Ehefrau Anna unter Wasser gedrückt habe und das Kind blau angelaufen sei. Er sei dazwischengegangen und habe Anna aus der Badewanne geholt. Doch da sei es bereits zu spät gewesen.

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