Zu Hause älter werden Arbeiterwohlfahrt berät Senioren und behinderte Menschen

Bad Honnef · Die Wohnberatung der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Rhein-Sieg hat im Rathaus Bad Honnef ihre Arbeit vorgestellt. Im Mittelpunkt standen dabei Maßnahmen, die älteren Menschen das Wohnen zu Hause erleichtern.

 Auch wenn es hier nicht so aussieht: In den eigenen vier Wänden muss bei dem ein oder anderen im Alter nachgeholfen werden, um etwa das Duschen zu erleichtern.

Auch wenn es hier nicht so aussieht: In den eigenen vier Wänden muss bei dem ein oder anderen im Alter nachgeholfen werden, um etwa das Duschen zu erleichtern.

Foto: dpa

Bürgermeisterin Wally Feiden hatte zuvor im Rathaus-Foyer eine Ausstellung zum Thema eröffnet, die noch bis Donnerstag, 28. Februar, diverse Hilfen für Senioren veranschaulicht: Von Hilfsmitteln zur besseren Handhabung von Alltagsgegenständen bis hin zu größeren Umbauten.

Genau um diesen Themenkreis ging es auch Karin Michels in ihrem Vortrag. Die Innenarchitektin arbeitet seit zehn Jahren bei der Awo-Wohnberatung für ältere und behinderte Menschen, die für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis zuständig ist. Ihr Hauptziel: Die Selbstständigkeit der Menschen verbessern. Oberste Priorität dabei ist, dass insbesondere Senioren zu Hause wohnen bleiben können.

Um das zu ermöglichen, gibt es verschiedene Ansatzpunkte, je nach Lebenssituation des Menschen. Bei einigen hilft ein simpler Haltegriff, etwa in der Badewanne, schon weiter. Andere müssen daheim umbauen, um sich unbeschwert inner- und außerhalb von Haus und Wohnung bewegen zu können.

Viele Maßnahmen werden von Kommunen und Pflegekassen finanziell gefördert und müssen so nicht allein von der betroffenen Person gestemmt werden. Wenn ein Wohnungswechsel nötig ist, leistet die Wohnberatung Hilfe. Auch Umzüge können bezuschusst werden.

Innenarchitektin Michels stehen eine Architektin, eine Sozialarbeiterin und eine Sozialpädagogin zur Seite. So kann das Team auf allen Ebenen, auch mit Bauherren und Handwerkern, auf Augenhöhe über Projekte sprechen und Wohnungen auf ihre Eignung prüfen. Auch Kostenvoranschläge werden eingeholt, und Organisatorisches wird erledigt. Michels und ihre Mitstreiterinnen machen zudem Hausbesuche auch bei jüngeren Menschen, die jetzt schon für das Alter planen wollen.

"Die meisten Räumlichkeiten, die wir zu Gesicht bekommen, sind aber so beengt, dass wir mit kleinen Veränderungen das Beste daraus machen müssen", bedauert Michels. Viele Umbauarbeiten betreffen den Eingangsbereich. Hier steckt der Teufel oft im Detail: Er sollte farblich sehr kontrastreich gestaltet sein, sinnvoll angebrachte Handläufe an Treppen und auch eine gut sicht- und lesbare Klingel sowie eine Hausnummer haben.

Im Haus sind vor allem Stolperkanten und Stufen ein Problem. Hier lautet das Motto: Rampe statt Treppe. Bei mehreren Etagen sind Treppenlifte sinnvoll. Auch für das Badezimmer gibt es vielfältige Möglichkeiten. Bürgermeisterin Feiden schwärmte etwa von einer ebenerdigen Badewanne.

Die Wohnberatung sitzt an der Schumannstraße 3, 53721 Siegburg. Ihre Dienste sind grundsätzlich kostenlos. Zu erreichen sind die Awo-Mitarbeiterinnen unter der Rufnummer 02241/866857-12, -13, -14, -15, oder per E-Mail unter wohnberatung@awo-bnsu.de.

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