Rudern und Motorboote Axel Tropp übernimmt Wassersportverein Bad Honnef

Bad Honnef · Kuno Höhmann gibt nach 16 Jahren den Vorsitz des Wassersportvereins Bad Honnef ab. Der 61-Jährige war seinerzeit der erste Honnefer in der Nationalmannschaft gewesen.

Der Tote Rheinarm dient den Ruderern als Trainingsstrecke, aber er verlandet immer mehr.

Der Tote Rheinarm dient den Ruderern als Trainingsstrecke, aber er verlandet immer mehr.

Foto: Frank Homann

Über viele Jahre war er das Gesicht des Wassersportvereins Bad Honnef (WSVH): Kuno Höhmann. Bei der Jahreshauptversammlung übergab der langjährige Vorsitzende sein Amt in neue Hände. Zum neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder Axel Tropp. Ihm zur Seite steht als Vize-Vorsitzender Sebastian Wolff, der auf Richard Neuhoff folgt.

Tropp und Wolff bedankten sich für das in sie gesetzte Vertrauen. Tropp (61) ist seit 2014 Mitglied im WSVH und übernahm 2017 die Leitung der Motorbootabteilung. Das extreme Niedrigwasser 2018 brachte ihn dazu, eine erste, kleinere Ausbaggermaßnahme des Toten Rheinarms zu stemmen, damit die Mitglieder auch künftig die Steganlagen und den „wahrscheinlich schönsten Naturhafen am Rhein“ ungehindert nutzen können. Wie berichtet, steht das Projekt Toter Rheinarm seit Langem auf der Wunschliste der Ruderer. Bislang scheitert die großflächige Ausbaggerung vor allem an den Zuständigkeiten: Der Rhein ist Bundeswasserstraße.

Tropps Ziel ist es auch, die Motorboot- und die Ruderbootabteilungen des WSVH enger zu verbinden und den Verein langfristig auf eine sichere sportliche, finanzielle und technische Basis zu stellen. Tropp: „Für mich ist der WSVH einer der Leuchttürme des Bad Honnefer Vereinswesens; dies gilt es zu forcieren.“

Vize Wolff (43) ist seit vielen Jahren im Rat der Stadt Bad Honnef und Fraktionsvorsitzender der CDU. Darüber hinaus war er vier Jahre Pressewart des WSVH. In seiner jetzigen Funktion möchte er den Verein in Stadt und Umland weiter vernetzen, die Finanzierung durch intensiveres Sponsoring sichern und neue Mitglieder für den Sport begeistern.

Höhmann erruderte zahlreiche Medaillen

Tropp erinnerte in seiner Antrittsrede insbesondere an das engagierte Wirken seines Vorgängers Höhmann. Höhmann (61), Vereinsmitglied seit 1973, hat den WSVH sowohl sportlich als auch ehrenamtlich nachhaltig geprägt. 1977 wurde er mit seinem Bad Honnefer Ruderpartner Achim Götz im Zweier ohne Steuermann als erster Ruderer des WSVH und als erster Sportler Bad Honnefs für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Sein größter sportlicher Erfolg war 1980 die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Moskau, im Zweier ohne Steuermann mit seinem Berliner Partner Erhard Engelmann. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen wurde von Deutschland und drei weiteren Staaten boykottiert – und die Hoffnung des Ruderers auf einen Olympiasieg zunichte gemacht.

Von 1977 bis 1986 erruderte Höhmann mehrfach Siege bei den Vorläuferregatten der heutigen Studentenweltmeisterschaften, zudem bei den Landesmeisterschaften NRW. Im gleichen Zeitraum erkämpfte er sich viele Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei den Deutschen Meisterschaften, überwiegend im Zweier ohne Steuermann. Von 1994 bis heute errang er diverse Siege bei den Deutschen Bestenermittlungen der Mastersruderer und den Word Masters Regatten im Zweier, Vierer und Achter.

In seiner ehrenamtlichen Ägide von 1997 bis 2019 – darunter als Vorsitzender von 2003 bis 2019 – fielen wegweisende Entscheidungen für den WSVH. Letzter Höhepunkt seines Schaffens als Vorsitzender war 2016 die Fertigstellung des neuen Anbaus für einen professionellen Trainingsraum unter Einhaltung des Kostenrahmens.

Zahlreiche in den Jahren durchgeführte Investitionen in Bootsmaterial, Bootshaus und Stege konnten nur wegen vieler Spenden ermöglicht werden, die Höhmann immer ein Anliegen waren. „Ich habe diesem Verein meine gesamten sportlichen Erfolge zu verdanken. Fast 200 Siege auf nationalen und internationalen Regatten, zahlreiche Medaillen auf Deutschen und Landesmeisterschaften und erstmals in der Geschichte des Vereins und der Stadt Bad Honnef durften wir das Nationaltrikot überziehen. Meine Hauptmotivation für mein Engagement im Vorstand war daher immer, dem Verein das zurückzugeben, was er mir damals gegeben hat“, sagte Höhmann.

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