An der Theodor-Weinz-Grundschule Schulhofumbau in Aegidienberg ist abgeschlossen

Aegidienberg · Die neuen Außenanlagen der Theodor-Weinz-Grundschule in Aegidienberg sind Teil eines Mammutprojektes inklusive neuer Sporthalle, Lehrschwimmbecken und Begegnungsstätte. Bemerkenswert: Die Arbeiten befinden sich im Zeit- und Kostenplan.

 Schulleiterin Rita Bachmann-Richarz (auf der Schaukel links) und Carolin Böhm (rechts daneben) auf dem neu gestalteten Schulhof der Theodor-Weinz-Grundschule.

Schulleiterin Rita Bachmann-Richarz (auf der Schaukel links) und Carolin Böhm (rechts daneben) auf dem neu gestalteten Schulhof der Theodor-Weinz-Grundschule.

Foto: Frank Homann

„An die Geräte, Leute!“ Das ließen sich die Kinder der Theodor-Weinz-Grundschule in Aegidienberg nicht zweimal von Schulleiterin Rita Bachmann-Richarz sagen: Mit lautem Jubel nahmen sie am Donnerstag die neue Spiellandschaft auf dem Schulhof in Beschlag.

In den vergangenen Monaten waren die Außenanlagen komplett umgestaltet und erneuert worden. Für mehr als eine halbe Million Euro ist so ein abwechslungsreicher und obendrein barrierefreier Spiel- und Erlebnisraum entstanden, der nicht nur den Grundschülern, sondern außerhalb der Schulzeiten allen Aegidienberger Kindern und Jugendlichen zur Verfügung steht.

Gesetzliche Anforderungen machten Umbau erforderlich

In die Jahre gekommene Spielgeräte, der insgesamt nicht mehr zeitgemäß gestaltete Schulhof sowie die gesetzlichen Anforderungen an Barrierefreiheit, Inklusion und Verkehrssicherheit hatten den Umbau erforderlich gemacht.

Action, Bewegung und Wellness – der neue Schulhof hat für die Pänz viel zu bieten. Für Spiel und Spaß sorgen zum Beispiel die Rutsche, Schaukel, Wippe und ein Kletterbaum. Auf den gemütlichen Rundbänken ist dagegen eher Entspannung angesagt. Für Schatten bei sommerlichen Temperaturen sollen zehn neu gepflanzte Bäume auf dem Schulhofgelände sorgen, die bereits eine stattliche Größe haben.

Farbenfrohe Flächen bestimmen das Bild

Freiflächen mit farbenfrohen Kunststoffbelägen sowie ein Sandspielplatz machen den Schulhof zu einem echten Erlebnisraum. Dazu gehört auch das Blumenwiesenprojekt für mehr Artenvielfalt. Das gesamte Areal ist barrierefrei und inklusionsgerecht.

„Das ist ein starkes Signal und jeden Euro wert“, wie Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau in der Bad Honnefer Stadtverwaltung, betont. Da, wo man jetzt in Aegidienberg sei, „wollen wir in der Unterstadt auch noch hin“, so Pinto.

Mit den Kindern freut sich auch Schulleiterin Bachmann-Richarz: „Die Spiellandschaft wird sehr gut angenommen.“ Nachmittags sei das Areal auch Treffpunkt für Jugendliche sowie für Mütter mit kleinen Kindern. Die vergangenen Wochen und Monate seien hinsichtlich der Bauarbeiten eine harte Zeit für Schüler und Lehrer gewesen, „aber wir haben das gerne in Kauf genommen, denn wir wissen zu schätzen, was hier entsteht.“

Zwar sei unter den 250 Schülern derzeit kein Kind, das auf den Rollstuhl angewiesen ist oder einen Rollator benötigt, aber als Inklusionsschule stehe die Theodor-Weinz-Grundschule allen Mädchen und Jungen offen – umso wichtiger, dass Außenanlagen und Spielgeräte auch mobilitätseingeschränkten Kindern gerecht werden.

Bürgermeister Neuhoff: „Spielerisches Lernen kann optimal stattfinden“

Bürgermeister Otto Neuhoff überzeugte sich am Donnerstag ebenfalls davon, wie gut der neue Schulhof bei den Kindern ankommt: „Lernen ist der wichtigste Baustein für die Zukunft. Und spielerisches Lernen kann hier draußen optimal stattfinden“, sagt Neuhoff. „Mit der Fertigstellung dieses Bauabschnitts kommen wir unserem Ziel einer zukunftsfähigen Schule für alle Kinder wieder einen großen Schritt näher“, meinte der Verwaltungschef.

Tatsächlich ist die Neugestaltung des Schulhofs Teil eines Gesamtkonzepts, zu dem auch die neue Sporthalle, das im Bau befindliche Lehrschwimmbecken sowie die Begegnungsstätte gehören. Die jetzt eröffnete Außenanlage ist bereits der vierte Bauabschnitt der Maßnahme, die 2018 mit einer Spende für die Joseph-Bellinghausen-Halle gestartet war.

Mammut-Projekt für rund zehn Millionen Euro

Das rund zehn Millionen Euro schwere Mammut-Projekt unter Federführung von Geschäftsbereichsleiter Pinto und der Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün, Carolin Böhm, ist als freiraumplanerisches Gesamtkonzept ein Novum für Bad Honnef. „Das ist in einer so kurzen Zeit für eine vergleichsweise kleine Stadt wie Bad Honnef schon aller Ehren wert“, so Neuhoff.

Besonders bemerkenswert: „Wir befinden uns nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenplan, was eigentlich sensationell ist.“ Fertig ist das Areal jetzt noch nicht: In einem weiteren Bauabschnitt, der nach Fertigstellung des Lehrschwimmbeckens voraussichtlich Ende August starten wird, sollen auf dem oberen Schulhof weitere Bewegungsflächen und eine multifunktionale Outdoor-Sportfläche entstehen.

Nach den 1,2 Millionen Euro, die bereits die ersten vier Bauabschnitte verschlungen haben, werden hierfür nach Angaben der Stadt noch einmal Gelder in gleicher Größenordnung veranschlagt.

Geplant ist, dass die alten Mauern der Sporthalle für ein Ballforum genutzt werden, auf dem dann nicht nur große, sondern auch kleine Bälle – zum Beispiel beim Tischtennis – bewegt werden können, wie Landschaftsarchitekt Alexander Nix erläutert. Auch ein grünes Klassenzimmer ist vorgesehen. Ende des Jahres oder Anfang 2022 soll dann auch dieser Bauabschnitt abgeschlossen sein.

Projekt verbindet Klimaschutz, Spiel, Spaß, Sport und Inklusion

In dem Gesamtprojekt haben alle Beteiligten versucht, so viele Aspekte wie möglich zusammenzuführen – vom Klimaschutz über Spiel, Sport und Freizeit bis hin zu Inklusion und Mobilität. Pinto: „Das macht das Projekt letztendlich so schlüssig und schön.“

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