Frost im Siebengebirge Dünne Eisschicht bildet sich auf dem Rhein in Rhöndorf

Bad Honnef · Eisige Stunden hat die Region in der Nacht zu Dienstag erlebt. Die vergangenen Frosttage haben dafür gesorgt, dass sich in Bad Honnef auf dem Rhein in Ufernähe eine dünne Eisschicht gebildet hat.

 Am Morgen war am Rheinufer in Rhöndorf eine Eisschicht auf dem Rhein zu sehen.

Am Morgen war am Rheinufer in Rhöndorf eine Eisschicht auf dem Rhein zu sehen.

Foto: GA/Bernhard Hartmann

Bei jedem Schritt knirscht es leise unter den Füßen. Der braune Schlamm am Rheinufer in Rhöndorf ist an diesem Dienstagmorgen nicht ganz so nachgiebig wie sonst. Eine dünne Eisschicht hat sich darübergelegt und ihn zu festen Klumpen geformt. Hier trifft normalerweise das Wasser des Rheins in leichten Wellen ans Ufer. Doch am frühen Dienstagmorgen war in der kleinen Bucht in der Nähe der Anlegestelle für Personenschifffahrt keine Bewegung mehr zu sehen: Das Wasser war über Nacht gefroren.

 Auch am Mittag war die Eisschicht noch vorhanden.

Auch am Mittag war die Eisschicht noch vorhanden.

Foto: Marie Schneider

Die Eisschicht hielt sich trotz Sonnenschein auch mittags bei minus zwei Grad noch. Fußspuren von Vögeln, die offenbar darüber gelaufen waren, deuteten allerdings darauf hin, dass die Eisdecke nicht sehr dick ist – an vielen Stellen bildeten sich bereits Risse. Damit ist das fließende Gewässer nicht ansatzweise so fest zugefroren wie beispielsweise im Jahr 1929. Damals war die Schicht so dick, dass Menschen das Eis sogar betreten konnten. Im Winter 1928/1929 waren es laut Deutschem Wetterdienst durchschnittlich minus drei Grad kalt. Im Februar 1929 lag die Durchschnittstemperatur sogar bei minus 6,7 Grad.

Rhein im Winter 1962/63 das letzte Mal zugefroren

1953/1954 war der Rhein unterhalb des Drachenfels laut Virtuellem Brückenhofmuseum ebenfalls so zugefroren, dass man von Königswinter-Süd zum Grafenwerther Rheinarm laufen konnte. Im Winter 1962/63 bildete sich zum bisher letzten Mal über mehrere Tage hinweg eine geschlossene Eisdecke auf dem Rhein. Fast vier Monate lang zeigte das Thermometer nachts oft Temperaturen im zweistelligen Minusbereich an. Dass der Rhein noch einmal so zufriert, ist also höchst unwahrscheinlich. Dafür bräuchte es wochenlangen Dauerfrost.

In der Nacht zu Dienstag war es in Bad Honnef bis zu minus fünf Grad kalt. Laut dem Wetterportal Wetteronline bleibt es in der Region mit Temperaturen unter null Grad bis zum Ende der Woche noch frostig. Doch nach dem Wochenende kann es bis zu acht Grad warm werden.

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