Kostenlos surfen in der Innenstadt Neue Router verbessern Freifunknetz in Bad Honnef

Bad Honnef · Das Freifunk-Netz in der Bad Honnefer Innenstadt wächst. Mindestens 33 neue Router sorgen dafür, dass Besucher kostenlos im Internet surfen können.

 Kennzeichnen den Hotspot: Peter-Josef Euskirchen (v.r.), Otto Neuhoff und Roman Arntz.

Kennzeichnen den Hotspot: Peter-Josef Euskirchen (v.r.), Otto Neuhoff und Roman Arntz.

Foto: Frank Homann

Im Café die letzten Mails checken, ein Video ansehen, im Internet die neuesten Nachrichten verfolgen, den Busfahrplan aufrufen, die nächsten Festtermine von Centrum e.V. anklicken oder die Schnäppchen-Angebote der Geschäfte – auch ohne Flatrate ist man jetzt in der Bad Honnefer Innenstadt „online“. Der „Freifunk Bad Honnef“ macht das kostenfreie WLan für alle möglich.

Egal, ob mit Smartphone, Tablet oder Laptop können Bad Honnefer, Studenten und Touristen kostenlos im Internet surfen – und dies ohne zeitliche Begrenzung oder Limitierung des Datenvolumens. Denn in der Innenstadt bieten künftig zahlreiche Geschäfte die Hotspots unter „Freifunk Bad Honnef“ an. Auch das Rathaus ist Hotspot. Roman Arntz und Peter-Josef Euskirchen vom Verein zur Förderung der digitalen Freiheit am Rhein brachten zusammen mit Bürgermeister Otto Neuhoff das Hinweisschild an der Rathaustür an.

„33 neue Freifunk-Router werden in Honnefer Geschäften installiert“, so Arntz, der zusammen mit Euskirchen im Rathaus die Hotspots, die unverschlüsselt und ohne vorherige Anmeldung genutzt werden können, auf einer Innenstadt-Karte vorstellte. Neuhoff: „Mit der Einrichtung wird die Stadt für Geschäfte und Bürger attraktiver. Es stärkt den Wirtschaftsstandort.“ Positiv bewertete er, „dass die Stadt für den Aufbau mithilfe der Wirtschaftsförderung Bad Honnef sowie den Freifunk-Akteuren kein Geld in die Hand nehmen muss“.

Möglich wurde die Ausstattung der Geschäfte mit Routern durch die Kooperation der Netzwerk-Initiative Königswinter/Bad Honnef und der Wirtschaftsförderung Bad Honnef. Eine Förderung des Landes ermöglichte die Anschaffung der Geräte und den fachgerechten Einbau. Euskirchen: „Interessierte Betriebe konnten sich melden und von der Aktion profitieren.“ Als erster Geschäftsmann war Axel Schmidt am Start. Neuhoff: „Sensationell, dass in kurzer Zeit die 33 Router vergeben waren. Das Bewusstsein der Händler für die Digitalisierung ist gewachsen.“ Wirtschaftsförderin Johanna Högner hatte besonders das Beethoven-Festival im Blick: „Für Besucher und Gäste bietet das Freifunknetzwerk einen leichten Zugang für Informationen in der Stadt der Lebensfreude.“

Das kostenfreie Kontingent ist inzwischen ausgeschöpft, doch die Partner wollen den weiteren Ausbau von „Freifunk Bad Honnef“ vorantreiben. Die technische Umsetzung passiert weiterhin über die Freifunk-Aktiven. Auf rund 100 Euro summieren sich die Kosten für Router und Installation. Alternativ ist eine einjährige Mitgliedschaft möglich. Euskirchen: „Unser Verein hat über 30 zahlende Mitglieder, acht sind aktiv, betreiben auch einen eigenen Surfer.“

Der Grund für das Engagement? Arntz, beruflich als IT-Verantwortlicher bei Lemmerz in Königswinter, meinte: „Ich wollte Leuten, die nicht über eine Flatrate verfügen, den Zugriff ins Internet ermöglichen, ich wollte einfach etwas Gutes tun.“ Dem pflichtete Euskirchen bei. 250 Router finanzierte das Land. 133 davon wurden in Königswinter angebracht. Bis nach Koblenz sind die „Freifunker“ unterwegs.

Für die weitere Umsetzung sucht der gemeinnützige Verein noch finanzielle wie personelle Unterstützung. Wer Spaß daran hat, die Digitalisierung quasi vor der eigenen Haustür voranzutreiben, kann sich den Akteuren anschließen. Der Verein bemüht sich nicht nur um freies Wlan, also den Freifunk, sondern auch um das IoT-Netz, Internet of things (Internet der Dinge). Euskirchen: „Hier gibt es Anwendungsgebiete wie das Messen von Feinstaub, Bodenfeuchte oder den Wasserpegel.“ Die Vision der Freifunker: solche und weitere Daten zu visualisieren und zur Verfügung zu stellen.

Eine Karte mit allen kostenlosen Hotspots gibt es unter www.netzwerk-koenigswinter.de/freifunkkarte. Interessenten am Freifunk melden sich per E-Mail unter peter-josef.euskirchen@netzwerk-koenigswinter.de oder bei der Stadt unter andrea.hauser@bad-honnef.de. Info im Internet unter www.https://netzwerk-koenigswinter.de.

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