Circus Comicus und Kölsch-Band Köbesse bei New Yorker Steubenparade Bad Honnefer Clowns als farbenfrohe Tupfer auf Fifth Avenue

Bad Honnef/New York · Zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte hat der Circus Comicus aus Bad Honnef an diesem Samstag an der Steubenparade in New York teilgenommen, dieses Mal in Begleitung der Mundart-Band Köbesse. Auf den sozialen Netzwerken und per Messenger schwärmen die Mitglieder von einem unvergesslichen Erlebnis.

 Rheinische Fröhlichkeit in New York: Die Clowns des Circus Comicus Bad Honnef sorgen für bunte Tupfer bei der Steubenparade.

Rheinische Fröhlichkeit in New York: Die Clowns des Circus Comicus Bad Honnef sorgen für bunte Tupfer bei der Steubenparade.

Foto: Circus Comicus

So weit reisen müssen sie sonst nicht, wenn sie Fröhlichkeit versprühen und Schabernack treiben wollen. Normalerweise tuckern die Clowns vom Bad Honnefer Circus Comicus mit ihren historischen Fahrzeugen an Karneval durch die Straßen ihrer Heimatstadt oder durch Bonn. Das aktuelle Reiseziel einer rund 50-köpfigen Clowns-Delegation stellt sämtliche jecken Gastspiele der Truppe, so unter anderem schon beim Rosenmontagszug in Köln, in den Schatten. Denn eine Delegation des Vereins hat am Wochenende an der Steubenparade in New York teilgenommen. Begleitet wurden sie zudem von den Musikern der Mundart-Band Köbesse.

„Es ist unbeschreiblich“, „einfach Wahnsinn“: Kommentare wie dieser sind in diesen drei Tagen New York häufig zu lesen auf den sozialen Netzwerken, sei es nun bei den Clowns des Circus Comicus oder bei den Musikern der Köbesse um Frontmann Roger Moore, die immer wieder auch Schnippsel ihrer Auftritte auf Instagram teilen und live von der tollen Aufnahme durch Organisatoren und Zuschauer schwärmen.

Viele unvergessliche Begegnungen

Der Circus Comicus bei der Steubenparade in New York
10 Bilder

Der Circus Comicus bei der Steubenparade in New York

10 Bilder

“Man braucht wohl an die ein bis zwei Jahre, um alles das zu verarbeiten, was hier in den paar Tagen passiert ist“, berichtete Mitreisende Christine Lutz am Montagmorgen New Yorker Ortszeit über die unzähligen Erlebnisse vor, während und nach der Parade, die im Zentrum eines ganzen Veranstaltungswochenendes steht.

Das hatte bereits am Freitag begonnen mit einem Empfang für die Teilnehmer und endete mit Party in der Reichenbach Hall - und dort wieder jeder Menge Musik von den Köbessen, die nicht nur während der Parade auf einem sogenannten Floater mit dem New Yorker Dreigestirn spielten, sondern mehrere Auftritte im „Big Apple“ absolvierten.

Party mit kölschen Liedern in der Reichenbach Hall

Dass einige Instrumente geliehen werden mussten - der Transport aller Instrumente wäre im Flugzeug nur schwerlich möglich gewesen -, tat der professionellen Performance der Musiker aus der Region Bonn/Rhein-Sieg keinen Abbruch. Spätestens in der Reichenbach Hall waren auch anwesende Nicht-Jecke irgendwann so textsicher, dass der Karnnevals-Import auch gesanglich Spuren hinterlassen haben dürfte. „I love this music“, lautete den Clowns zufolge das Prädikat.

Am Donnerstag war das Gros der Truppe nach New York gereist, um pünktlich zum Auftakt der Feierlichkeiten rund um die erstmals 1957 im New Yorker Stadtteil Queens abgehaltene Parade vor Ort zu sein. Im Gepäck befanden sich neben - ausnahmsweise sommertauglichen - Clowns-Kostümen, Clownsnasen und der obligatorischen Schminke auch Fahnen des Vereins.

Zweite Einladung für Circus Comicus zur Steubenparade

Für den Circus Comicus war es bereits die zweite Einladung zur Steubenparade. Schon vor 15 Jahren war eine Delegation auf Einladung des Organisationskomitees über den Großen Teich gereist und hatte an dem nach General Friedrich Wilhelm von Steuben benannten Umzug teilgenommen. Die Parade war seinerzeit von Deutschstämmigen zum Erhalt ihrer Traditionen ins Leben gerufen worden und wird bis heute auch als Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft begangen.

Im Bad Honnefer Jubiläumsjahr betätigten sich die Comicüsse zudem als farbenfrohe Botschafter der Heimatstadt. Tausende Gummibärchen-Tüten in den Farben von Bad Honnef, versehen mit dem Motto „Lebensfreude verbürgt“, hatten die Reisenden dabei, ebenso Fähnchen mit dem Stadtwappen und dem Logo „1100 Jahre Bad Honnef“. Eine kleinere logistische Herausforderung schon bei der Anreise. „Jeder hatte so zwei bis drei Kilogramm davon in seinem Gepäck“, berichtet Christine Lutz dem GA.

„Man konnte im Nachhinein überall in der Stadt ganz genau sehen, wer die Parade gesehen hatte: Entweder, sie hatten unsere Honnef-Fähnchen dabei, oder ein Comicus-Button am Revers“, berichtete die Bad Honneferin kurz vor dem Antritt der Heimreise am Telefon.

Spontanes Ständchen beim Kindergeburtstag im Central Park

Besonders in Erinnerung bleiben die unzähligen Begegnungen am Wegesrand. Dabei galt es für die Zaungäste zunächst, die Verwunderung über den bunten Haufen zu überwinden, der sich so gänzlich unterscheidet vom folkloristischen und vor allem geordneten Ablauf der Parade. „Zuerst hat man uns schon angeschaut, als wären wir ein Autounfall“, erzählt Christine Lutz und lacht. Dann aber wurden die Clowns und die „rollende Musik“ der Köbesse begehrtes Fotomotiv.

„Diese Kinder am Wegesrand, das war natürlich immer das Schönste“, resümierte Christine Lutz. Clowns, da sind sich die Jüngsten jenseits und diesseits des großen Teichs einig, muss man halt gern haben. Dass die Comicüsse im Central Park einem Kind spontan ein Ständchen brachten, wird dieses kleine Geburtstagskind kaum wieder vergessen. Das Gastspiel in New York geriet halt vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene zu einem rheinischen Exportschlager, den New Yorker wie Gäste nicht vergessen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort