Kameras zur Dokumentation und Deeskalation Ordnungsamt in Bad Honnef setzt Bodycams ein

Bad Honnef · Immer mehr Städte nutzen sogenannte Bodycams im Außendienst ihrer Ordnungsämter. Auch in Bad Honnef werden die Mitarbeiter jetzt mit den kleinen mobilen Kameras ausgestattet.

 Die Mitarbeiter des Bad Honnefer Ordnungsamtes sind nun mit sogenannten Bodycams ausgestattet.

Die Mitarbeiter des Bad Honnefer Ordnungsamtes sind nun mit sogenannten Bodycams ausgestattet.

Foto: Stadt Bad Honnef

Nicht nur die Polizei, sondern auch Städte wie Bonn, Duisburg, Dortmund und Münster machen es vor. Und auch in Bad Honnef werden beim Ordnungsamt jetzt sogenannte Bodycams eingesetzt. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sind die Mitarbeiter des Außendienstes ab sofort mit den mobilen Kamerarekordern ausgestattet, die von außen sichtbar an der Dienstkleidung getragen werden. Ziel ist es, für mehr Sicherheit zu sorgen und brenzlige Situationen gegebenenfalls aufnehmen und damit dokumentieren zu können.

Komme es zu einer Situation, die zur Beweissicherung dokumentiert werden müsse, könnten die Mitarbeiter dazu die Aufnahme starten, so die Stadt. Allerdings unter bestimmten Voraussetzungen: „Die Kameras sind sofort einsatzbereit, zeichnen aber erst auf, wenn die Aufnahmetaste betätigt wird. Den Start der Aufnahme muss der Mitarbeiter den anwesenden Personen mitteilen“, teilt Bad Honnefs Ordnungsamtschef Christoph Heck mit.

Stadt schafft fünf Bodycams an

Hintergrund des Einsatzes der fünf neuen Kameras, mit denen jedes Team im Außendienst ausgestattet wird, ist nach Angaben der Stadt, dass Übergriffe auf Einsatzkräfte im Allgemeinen zunähmen. Hinzu komme, dass sich Aufgaben teils von der Polizei hin zu den kommunalen Ordnungsaußendiensten verschoben hätten. Um dem gerecht zu werden, seien die Mitarbeiter des Ordnungsamtes weitergebildet und auch technisch weiter ausgestattet worden.

Die Stadt nennt Beispiele: Lärmbelästigungen oder Ruhestörungen, aber auch die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Schutzverordnung und die bekannten Kontrollen des ruhenden Verkehrs gehörten zum Aufgabengebiet. Damit gebe es Schnittmengen zu polizeilichen Aufgaben.

Nicht immer seien Beteiligte mit Kontrollen und möglichen Folgen wie Sanktionen einverstanden. Immer wieder komme es zu schwierigen Situationen. „Das müssen nicht unmittelbar körperliche Angriffe sein, die in Bad Honnef zum Glück bislang nur sehr selten vorgekommen sind“, erklärt Heck.

„Beleidigungen deutlich unter der Gürtellinie“

Allerdings gelte auch: „Auch wenn unsere Mitarbeiter aufgrund ihrer Erfahrung und spezieller Trainings in deeskalierendem Verhalten sehr geübt sind, gibt es Situationen, in denen Gespräche zu Wortgefechten eskalieren. In solchen Situationen kann es heiß hergehen, fallen zuweilen auch Androhungen von Gewalt gegenüber unseren Mitarbeitenden und immer wieder werden Beleidigungen deutlich unter der Gürtellinie ausgesprochen.“

In diesen Situationen könne die Bodycam dazu beitragen, „Gesagtes und Getanes zu dokumentieren und im Nachgang in Ruhe aufzuarbeiten“. Die Kameras seien Teil der persönlichen Schutzausrüstung und dokumentierten das unmittelbare Umfeld, also auch die Handlungen der Mitarbeiter selbst. Heck: „Die Erfahrungen aus anderen Kommunen und Behörden zeigen, dass bereits der Hinweis auf das Einschalten der Kamera in vielen Konfliktsituationen zu einer augenblicklichen Deeskalation beiträgt.“

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