Weniger Kriminalität, mehr Unfälle Zahl der Unfälle mit E-Bike-Fahrern in Bad Honnef steigt

Bad Honnef · Die Zahl der Gewalttaten insgesamt ist zurückgegangen, einen leichten Anstieg gibt es hingegen bei den Rauschgiftdeliketen: Der Bonner Polizeipräsident Frank Hoever brachte bei seinem Besuch in Bad Honnef interessante Zahlen mit.

 Gerd Peter (hinten v.l.), Thomas Breutigam, Christoph Heck, Holger Heuser und Annette Engels sowie Jörg Pfefferkorn (vorne v.l.) Otto Neuhoff und Frank Hoever trafen sich zum Gespräch.

Gerd Peter (hinten v.l.), Thomas Breutigam, Christoph Heck, Holger Heuser und Annette Engels sowie Jörg Pfefferkorn (vorne v.l.) Otto Neuhoff und Frank Hoever trafen sich zum Gespräch.

Foto: Frank Homann

Die Festnahme einer Tatverdächtigen, die in Ramersdorf Reifen von gut 80 Autos zerstochen haben soll, weckt unangenehme Erinnerungen in Bad Honnef. Unbekannte hatten in der Nacht zum 5. Dezember an die 90 Autos in der Bad Honnefer Innenstadt mutwillig beschädigt, Reifen zerstochen und Fensterscheiben eingeschlagen und erheblichen Schaden angerichtet.

Ein Fahndungserfolg wie in Ramersdorf ist der Polizei bislang nicht gelungen. Gleichwohl zog Polizeipräsident Frank Hoever beim Jahresgespräch mit Bürgermeister Otto Neuhoff, Erstem Beogeordneten Holger Heiser sowie vom Ordnungsamt Leiter Christoph Heck, Annette Engels und Thomas Breutigam im Rathaus positive Bilanz. Die Kriminalität insgesamt sei erneut zurückgegangen, so der Polizeipräsident.

Ein gutes Zeugnis stellte Hoever, begleitet von Büroleiter Jörg Pfefferkorn, der Zusammenarbeit mit der Stadt aus und kündigte an, diese durch das Angebot von Fortbildungen für die Fachkräfte im Ordnungsamt noch ausweiten zu wollen. Neuhoff: „Die Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt der Stadt funktioniert ausgezeichnet. Und wir haben Punkte gefunden, die wir gemeinsam aufarbeiten wollen, um uns gegenseitig zu stärken.“

Dazu gehöre auch die Zusicherung, Informationen über Schwerpunkte bei Fahrraddiebstählen zu übermitteln, was stadtseits Prävention wie Videoüberwachung nach sich ziehen könnte.

■ Kriminalität: Laut Hoever hat unter anderem die Zahl der Taten insgesamt abgenommen. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 verzeichnete die Polizei demnach in allen Sparten 750 Taten. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es mit 700 deutlich weniger, so berichtete Hoever. Noch deutlicher sei dieser Trend für den selben Zeitraum nachzuweisen, wenn es um die sogenannte Gewaltkriminalität geht.

Von Januar bis Juli 2020 mussten hierbei 40 Taten verfolgt werden, im Folgejahr indes nur 15. Gesunken sei auch die Zahl der Wohnungseinbrüche, so Hoever. Im vergangenen Jahr musste die Polizei bis Ende Juli 30 Mal Einbrüche in Bad Honnef aufnehmen, in diesem Jahr waren es bislang weit weniger, nämlich 15.

Einen leichten Anstieg indes verzeichneten die ermittelnden Beamten in Sachen Rauschgiftdelikte - allerdings mit gutem Grund, so Hoever. Denn nachdem ein Hehler habe festgenommen werden können, sei es gelungen, dessen „Dunkelfeld“ zu erhellen, was sich in der Statistik niederschlage. Einen Rückgang verzeichnet habe man auch auf einem Feld, das sich in Bad Honnef immer wieder ganz besonders gezeigt habe: bei den Fahrraddiebstählen.

Grundsätzlich gelte immer der Hinweis, dass Eigentümer die Eckdaten ihres Rades oder E-Bikes notieren sollten. Nur so könnten Zusammenhänge geklärt werden, wenn etwa Räder im Zuge von Ermittlungen gefunden würden. Hier wie auch generell gelte: Prävention sei wichtig.

■ Verkehrsunfälle: Die Zahlen zur Unfallstatistik stellte der Leiter der Polizeiwache Ramersdorf, Erster Polizeihauptkommissar Gerd Peter, vor, ebenfalls für den Referenzzeitraum Januar bis Juli. Die Zahl der Menschen, die in dieser Zeit bei Unfällen verletzt wurden, ist dabei leicht gestiegen von 40 auf 44. Das galt auch für betroffene Kinder, die Zahl stieg von vier auf sechs.

Die Zahlen der verletzten jungen Erwachsenen und Erwachsenen bliebem jeweils fast konstant. So wurden jeweils in den ersten sieben Monaten des Jahres sechs junge Erwachsene bei Unfällen verletzt. Bei den Erwachsenen waren es 2020 19 sowie im Folgejahr 20. Über die Schwere der Verletzungen geben diese Zahlen keine Auskunft.

Wichtig aber: Es gab kein Todesopfer zu beklagen. 29 Unfälle mit Fahrradfahrern wurden bis Juli verzeichnet, wobei den E-Bikes eine immer größere Rolle zufalle. Oft seien es Alleinunfälle, da die Nutzer die Geschwindigkeit unterschätzten.  Neu in der Statistik: Zum ersten Mal wurde ein Unfall mit einem E-Scooter aufgenommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort