Radfahren soll attraktiver werden Bad Honnef sammelt Ideen fürs Radverkehrskonzept

Bad Honnef · Die Stadt hat zwar ein Ingenieurbüro engagiert, um ein Konzept für die Fahrradmobilität zu erstellen. Doch die tägliche Praxis auf Straßen und Radwegen kennen die Bürger am besten. Sie waren beim Bürgerdialog gefragt.

Was das Fahrradfahren in Bad Honnef angeht, kennt Sonja Thiele sich bestens aus. „Klar, auch wir haben ein Auto“, sagte die junge Mutter beim Bürgerdialog zum Radverkehrskonzept – aber wann immer es gehe, lasse sie den Wagen stehen, und das beileibe nicht nur für Kurzstrecken. Wie Sonja Thiele halten es nicht wenige Bad Honnefer. Zugleich sehen sie jede Menge Nachbesserungsbedarf, was die Sicherheit und die Akzeptanz fürs Radfahren angeht.

Um Anregungen für Verbesserungen ging es jetzt auch beim Bürgerdialog der Stadt, die ein Radverkehrskonzept plant. Die Expertise dazu liefert die Brenner Bernard Ingenieure GmbH Köln. Indes, so Ingenieur Phillip Hillebrand bei der Veranstaltung in der Konrad-Adenauer-Schule an die Adresse der Teilnehmer: „Sie haben die tagtägliche Anwendung. Dieser Blick gibt wichtige Hinweise, worauf zu achten ist.“

Was die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes angeht, das im Integrierten Stadtentwicklungskonzept verankert ist, sind einige Schritte bereits gemacht. So fand ein Workshop statt unter anderem mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs und der Schulen.

Umweltfreundliches Verkehrsmittel fördern

Generelles Ziel ist es, die Fahrradmobilität zu stärken und diese sehr flexible und umweltbewusste Fortbewegungsart stärker in den Fokus zu bringen. Im Frühjahr soll das Konzept fertig sein und nach Beratung und Beschlussfassung im Stadtrat auch als Grundlage für Förderanträge dienen, sagte Wirtschaftsförderin Johanna Högner.

Einfließen werden auch die Anregungen aus dem Bürgerdialog. An vier Stationen ging es dabei um Erfordernisse in der Innenstadt, in Rhöndorf, in Aegidienberg sowie am Rhein. Ein wichtiger Punkt, der immer wieder genannt wurde: ein Lückenschluss im Radwegenetz, und das nicht nur im Tal. Auch nach und in Aegidienberg bestehe Handlungsbedarf.

Als besonders problematisch genannt wurden das Schmelztal sowie die Rottbitzer Straße, die beide keinen Radweg haben. Als Anreiz, auf das Rad umzusteigen, seien auch ausreichende Abstellplätze nötig – und zwar solche, an denen nicht nur die Felge befestigt werden kann.

Besonders kritisch gesehen wurde, dass es eigentlich keine Möglichkeit gibt, mit dem Rad vom Bahnhof in die Stadt zu kommen. Dabei sei eine Anbindung an Bus, Bahn und Zug wichtig. Högner betonte: „Das Konzept enthält auch weiche Faktoren.“ So gelte es, Sensibilität auf beiden Seiten zu fördern, bei Auto- und auch bei Radfahrern.

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