Festival-Projekt in Bad Honnef Bad Honnef tanzt wieder

BAD HONNEF · Gruppen aus Grundschulen, Förderklassen oder Hauptschulen bis hin zu Oberstufenklassen, aber auch aus Kindergärten haben ein Jahr lang Tanz als Unterrichtsfach. Zum Abschluss präsentieren sie bei einem Tanztheaterfestival ihre einstudierten Stücke.

Kleine Kostprobe auf dem Rathausplatz. Zwei Schüler aus jeder der 18 Klassen und Gruppen von „Bad Honnef tanzt“ zeigten Bürgermeister Otto Neuhoff und Vertretern der Aktion Weltkinderhilfe, was sie drauf haben, mit Schrittkombinationen, Hebefiguren und Pyramiden. Neuhoff, der auch Schirmherr ist, meinte begeistert: „Ein tolles Projekt. Es macht Spaß, sich zu bewegen, und es ist gut, dabei von anderen unterstützt zu werden. Ideen entwickeln, Gefühle zueinander und zu sich selbst zu entwickeln – das ist etwas anderes als Schule.“

Rief ein Junge dazwischen: „Das ist besser als Schule.“ Neuhoff ergänzte: „Bad Honnef tanzt ist ein Leuchtturmprojekt – nicht nur für Bad Honnef, sondern auch für die Umgebung. Sogar bundesweit macht es von sich reden.“ Allerdings bleibe in diesem Jahr die öffentliche Förderung aus. Deshalb bemühe er sich als Schirmherr, die finanzielle Basis zu verbessern. „Auf gutem Niveau soll es weitergehen. Anna-Lu, ich bewundere Euch.“

Vor fünf Jahren hatte die Choreographin, Tänzerin und Tanzpädagogin Anna-Lu Masch „Bad Honnef tanzt“ gegründet. Gruppen aus Grundschulen, Förderklassen oder Hauptschulen bis hin zu Oberstufenklassen, aber auch aus Kindergärten haben ein Jahr lang Tanz als Unterrichtsfach. Als Krönung präsentieren sie bei einem Tanztheaterfestival in der Abschlusswoche ihre mit professionellen Tanzpädagogen einstudierten Stücke.

„Seit der Gründung 2012 bis heute haben über 1.500 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 21 Jahren sowie zusätzlich Gruppen mit Erwachsenen und Senioren die Möglichkeit erhalten, Tanz, Kultur und Bühne hautnah zu erleben, kostenfrei, mindestens einmal in der Woche für mindestens ein ganzes Schuljahr lang“, zog die Leiterin ein bemerkenswertes Fazit.

Dabei geht es auch darum, besondere Orte zu bespielen und zusätzlich professionelle Tanzproduktionen einzuladen, um die Region kulturell zu bereichern. Ein Zirkuszelt, eine Kirche, das Arp-Museum, die Menzenberger Halle, eine Diskothek und das Rathaus waren schon Schauplätze. Im fünften Jahr soll es, wie beim Auftakt, wieder das Zirkuszelt sein. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht komplett gesichert. Und dafür kam die Spende der Aktion Weltkinderhilfe wie gerufen.

Vorstand Gudula Meisterjahn-Knebel und Geschäftsstellenleiterin Karina Rohskothen überreichten einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro. Meisterjahn-Knebel: „Wir unterstützen Kinderprojekte. Wir finden das toll, was hier gemacht wird. Masch war glücklich über die Spende. „Das ist eine Riesenerleichterung. So haben wir wenigstens schon mal ein Dach überm Kopf.“ Masch: „Ein Loch von 5.000 bis 10.000 Euro haben wir jetzt noch.“

Der Unterricht in den Schulen läuft wie gehabt. „Aber zum ersten Mal haben wir Abstriche machen müssen wegen fehlender öffentlicher Mittel. So haben wir kein Zweierteam mehr bei den Betreuern.“ Die Initiative hatte bis 2016 den Stadtjugendring als Träger. Dann gründete sich der eigene Verein. Masch: „Das Zirkuszelt als Austragungsort des Festivals im Juni mit einer professionellen Bühne auf Grafenwerth soll sich zum Markenzeichen der Tanz-Region entwickeln.“

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