Städtepartnerschaft besteht seit 25 Jahren Bad Honnef und Cadenabbia feiern Jubiläum

RHÖNDORF · Vor 25 Jahren vereinbarten Bad Honnef und das italienische Cadenabbia eine Städtepartnerschaft. Im September reist eine Honnefer Delegation in die Stadt am Comer See.

 Vor 25 Jahren wurde die Partnerschaft mit Cadenabbia besiegelt. Die Urkunde stand im Mittelpunkt der Feier in Bad Honnef.

Vor 25 Jahren wurde die Partnerschaft mit Cadenabbia besiegelt. Die Urkunde stand im Mittelpunkt der Feier in Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Die italienische Trikolore vor dem Haus Rheinfrieden zeigte es an: Das Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Cadenabbia feierte das Silberjubiläum der Städteehe. In der Aula war eine Urkunde vom April 1992 ausgestellt, die vor 25 Jahren feierlich auf dem Rhöndorfer Ziepchensplatz unterzeichnet wurde.

Der Bürgermeister von Griante-Cadenabbia, Luigi Vanini, und Ratsmitglied Matteo Mondelli waren zwar zu Konrad Adenauers 50. Todestag nach Bad Honnef gekommen, doch sie mussten aus Termingründen noch vor der Feier wieder abreisen. Aber Giorgio Brentano feierte mit, Nachfahre des Mailänder Teils der Familie von Adenauers Außenminister Heinrich von Brentano, der einst dem „Alten aus Rhöndorf“ die Region am Comer See als Urlaubsziel ans Herz legte.

Brentano berichtete den Gästen, darunter Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine Berck-sur-Mer, Wittichenau und Ludvika, wie er als kleines Kind Konrad Adenauer mit Blumen begrüßte. „Damals hat mich Adenauers Mercedes interessiert.“ Er sei vom Kanzler-Fahrer sogar einmal nach Menaggio gefahren worden.

Heute sehe er Adenauer aus der politischen Perspektive. Der Bundeskanzler sei „der andere Deutsche gewesen“ nach dem Unheil, das das Nazi-Reich auch über Italien gebracht habe. Sein Ziel sei es, die Jugend stärker über die Person Adenauer zu informieren und für diese Partnerschaft zu interessieren. Nur: Griante-Cadenabbia hat nur rund 600 Einwohner.

Eigentlich hatten acht Besucher aus Cadenabbia anreisen wollen. Für Komitee-Vorsitzende Eva Rode-Lüttges war es zwar traurig, dass die Italiener alles absagten, aber sie ließ sich nicht beirren. „Wir fahren vom 7. bis zum 12. September nach Cadenabbia. Dort wird dann das Jubiläum auf italienischem Boden begangen.“ Praktisch vorgezogen, denn die Gegenunterzeichnung der Urkunde in Cadenabbia fand 1993 statt.

„Wir wollen das Erbe Konrad Adenauers nicht verspielen, wir lassen uns nicht auseinanderdividieren in Europa“, sagte Rode-Lüttges bei der Feier, die vom Musikschulensemble Clax schwungvoll musikalisch begleitet wurde, mit Blick auf politische Entwicklungen.

Bürgermeister Otto Neuhoff kündigte seinen Besuch für September zum Jubiläum in Cadenabbia an. Er führte den Festgästen vor Augen, wie es zu den einzelnen Städtepartnerschaften Bad Honnefs gekommen war, teils auf kuriose Weise.

„Aber gerade jetzt wird bewusst, dass das Ganze einer Idee folgt, nämlich der europäischen Idee von Konrad Adenauer, die er aus der Erfahrung zweier Weltkriege generierte.“ Deshalb sei es wichtig, die Partnerschaften zu pflegen. Neuhoff: „Die europäische Aussöhnung – in dieser Beziehung war Adenauer ein Visionär. Ich bin froh, dass wir dieses Jubiläum begehen können, 100 Meter vom Hause Adenauers entfernt.“ Er dankte allen, die sich in den Städtepartnerschaften engagieren. „Die Jugend zusammenzubringen, das ist wichtig. Die andere Kultur vor Ort zu erleben – das ist das Ansinnen der Städtepartnerschaften. Ich wünsche weitere tolle 25 Jahre!“

Georg Bergner hatte am Morgen mit Pfarrer Herbert Breuer die Festmesse in der Rhöndorfer Pfarrkirche Sankt Mariä Heimsuchung zelebriert und dabei einige italienische Sätze eingefügt, denn Thema der Predigt war auch das Partnerschaftsjubiläum mit Cadenabbia, auf das im Anschluss ein Umtrunk im Pfarrheim stattfand.

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