Cura-Krankenhaus in Bad Honnef Vater sammelt fast 6000 Unterschriften für Geburtsstation

Bad Honnef · Die Geburtsstation im Bad Honnefer Cura-Krankenhaus schließt ihre Pforten. Ein Unkeler Vater hat eine Online-Petition gestartet, um das zu verhindern. Gemeinsam mit vielen Familien und vielen Politikern aus der Region übergab er nun die Unterschriften an die Klinikleitung.

 Bei der Übergabe der Petition: Familie Krause, die Initiatoren.

Bei der Übergabe der Petition: Familie Krause, die Initiatoren.

Foto: Andrea Ziech

Die Geburtsstation im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef zu erhalten, ist das Ziel einer Online-Petion, die Carsten Krause vor einer Woche gestartet hat. Der Unkeler Familienvater hat vier Kinder, alle sind in Bad Honnef geboren, das vierte unter schwierigen und zeitkritischen Umständen. Am Donnerstagnachmittag übergab Krause die Petition mit 5910 Unterschriften an Daniela Kreuzberg, kaufmännische Direktorin der Klinik, und Hans-Joachim Ehrhardt, Regionaldirektor der GFO Kliniken Bonn. Die Übergabe musste kurzfristig vom Cura-Krankenhaus vor das Bad Honnefer Rathaus verlegt werden, weil im Cura-Krankenhaus die Coronavirus-Mutante B.1.1.7 aufgetreten war.

Krause betonte, ihm sei wichtig, mit dieser Petition nicht nur Protest gegen die Schließung der Geburtsstation zu demonstrieren, sondern vor allem Wertschätzung zu zeigen für die Arbeit, die dort bislang geleistet worden sei. „Alle, die uns dort bei den Geburten unterstützt haben, waren kompetent und eine super Hilfe“, sagte er.

Neue Krankenhausbedarfspläne stehen für Ende 2021 an

Krauses Aufruf zur persönlichen Übergabe der Unterschriften waren nicht nur viele Familien gefolgt, sondern ebenso eine Reihe von Kommunal- und Landespolitikern aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Alle bedauerten die Schließung der Geburtsstation und vor allem, dass sie so kurzfristig endgültig geschlossen werde.

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff wies in einem Gespräch mit Kreuzberg darauf hin, dass bis Ende des Jahres in den Bundesländern neue Krankenhausbedarfspläne vorgelegt werden sollen. Das sei für die Länder Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Gelegenheit, klar zu zeigen, was ihnen die örtliche Versorgung der Schwangeren und die Fürsorge für junge Familien grundsätzlich wert sei, so Neuhoff. Die anwesenden Politiker waren sich gestern jedenfalls partei- und länderübergreifend einig, wie wichtig die Bad Honnefer Geburtshilfe sei. Aktuell zeigen die Krankenhausbedarfspläne das jedoch nicht. „Die großen Zentren sind politisch gewollt“, betonte Ehrhardt, „und die kleine Geburtshilfe in Bad Honnef ist für uns einfach nicht mehr tragfähig.“

Bereits seit 2010 ist die Geburtshilfe in Siegburg geschlossen, 2014 folgte das Eitorfer Krankenhaus, 2017 die Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin.

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