Nach Aschermittwochs-Gottesdienst Bad Honnefer Schüler laufen für Ghana

Bad Honnef · 500 Schüler der Real- und Gesamtschule Sankt Josef haben am Aschermittwoch an einem Benefizlauf für Gleichaltrige in Ghana teilgenommen. Auch der Schulleiter lief mit.

 Lauf, Sankt Josef, lauf! Um Gleichaltrige in Ghana zu unterstützen, drehen die Schüler Runden auf Grafenwerth.

Lauf, Sankt Josef, lauf! Um Gleichaltrige in Ghana zu unterstützen, drehen die Schüler Runden auf Grafenwerth.

Foto: Frank Homann

Der Schweiß hatte das Aschenkreuz bei den Läufern nach einigen Runden schon verwischt. Ganz bewusst hatten sich die 500 Schüler der Real- und Gesamtschule Sankt Josef entschieden, am Aschermittwoch ihren Spendenlauf durchzuführen – und nicht im Sommer im Sonnenschein. Bevor es auf der Insel Grafenwerth losging, hatten die Kinder und Jugendlichen der Stufen fünf bis zehn die Messe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist besucht.

Schulpfarrer Torsten Kürbig ging im Gottesdienst auch auf das Projekt von Pater Moses Asaah ein, der 1998 die Stiftung Regentropfen gegründet hatte. Sie soll Kindern in Ghana dabei helfen, eine Schul- und Ausbildung zu absolvieren. Und genau für diesen Zweck, so hatten die St.-Josef-Schüler entschieden, ist ein Teil des Lauferlöses gedacht. 70 Prozent wird die Schule an die Stiftung überweisen, 30 Prozent fließen in den seit 2018 bestehenden eigenen Sozialfonds, aus dem bedürftige Kinder etwa bei der Finanzierung von Klassenfahrten unterstützt werden.

Bereits zum dritten Mal rannten die Josef-Schüler nach 2012 und 2016 für ihre Gleichaltrigen in Ghana, mit denen seit sieben Jahren auch Briefkontakte bestehen. Organisator Martin Casel, Sport- und Religionslehrer an der Gesamtschule Sankt Josef, hatte auf der Insel einen 1300 Meter langen Rundkurs abgesteckt. „Unser Rekord aus dem Vorjahr steht bei 25 Runden“, sagte Casel.

Laufpaten sponsern Geld pro Runde

Drei Stunden Zeit blieb den Mädchen und Jungen, um so viele Runden wie möglich zu drehen. Sie mussten nicht laufen, sondern konnten die Strecke auch gehen. Hauptsache Bewegung, Hauptsache, so viele Stempel wie möglich sammeln. Zuvor hatten die Kinder Paten für ihren Lauf gesucht und mit ihnen eine Summe für jede Runde vereinbart.

„Ich habe vier Unterstützer“, erzählte Lara (11) aus der 6a stolz, als sie sich gerade ihren Stempel für die siebte Runde abgeholt hatte. „13 Runden möchte ich schaffen.“ Ihre Eltern und Schwestern hatten sich bereiterklärt, jede Runde mit einem gewissen Betrag zu sponsern. Im Training ist Lara sowieso – sie reitet und hat als Tänzerin der Burggarde gerade etliche Auftritte im Karneval absolviert.

Leon Dell aus der Klasse 10b musste sich nach der Hälfte der Zeit schon den zweiten Stempelschein besorgen, denn da hatte er bereits 15 Runden hinter sich. Für den 16-Jährigen kein Problem: Der Torwart, ehemals beim Bad Honnefer Fußballverein (HFV), spielt nun Hochleistungsfußball beim FC Hennef 05 in der Bezirksliga. Er hofft auf eine Profikarriere.

„Ich möchte mit meinem Lauf Kindern helfen“, sagte er. „Bei jeder Runde erinnere ich mich daran, wie schön wir hier wohnen – ohne Krieg. Wir können zur Schule gehen und eine Ausbildung machen.“ Sein Ziel ist zunächst das Abitur. Fünfmal pro Woche trainiert er. „Es ist wichtig, an seine Grenzen zu gehen.“ Beim Spendenmarathon legte sich Leon mächtig ins Zeug.

Lehrer machen auch mit

Auch Schulleiter Stefan Rost drehte Runde für Runde. Der frühere Triathlet bereitet sich gerade auf zwei kleinere Sportveranstaltungen vor – so war der Sponsorenlauf neben dem guten Zweck auch Training für ihn. „Vor allem ist es Motivation für die Schüler, wenn ihre Lehrer mitmachen“, meinte er augenzwinkernd. Auch seine Kollegen Tanja Schmickler, Anna Prümm, Christa Nückel und Björn Schmidt holten alle Reserven aus sich heraus. Andere Lehrer wanderten lieber über die Strecke.

Zum Auftakt hatte Schulleiter Rost auf den guten Zweck der Aktion verwiesen und mit einer Wasserpistole den Lauf eröffnet – „damit sich symbolisch die Regentropfen über euch ergießen“. Auch später beim Laufen schickte er ab und zu mal einen Schauer von Tröpfchen auf die auf den Bänken am Rheinufer sitzenden Schüler, um sie zum Ende ihrer Pause und zu einer weiteren Runde zu animieren. Schließlich soll ein ordentlicher Batzen Geld zusammenkommen.

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