Rassegeflügel in Bestform Bad Honnefer Züchterverein gewann die Kreismeisterschaft
BAD HONNEF · Sie sind nicht viele, aber sie gehen ihrem Hobby mit viel Liebe und Herzblut nach: Die Rassegeflügelzüchter der Region haben eine kleine Nische für sich erobert und sich voll und ganz ihren Tieren verschrieben.
Denn die Zucht ist gewissermaßen ein zweiter Vollzeitjob: Tagtäglich muss ein Großteil der Freizeit für das Wohlergehen der gefiederten Schätzchen geopfert werden.
Doch so arbeitsintensiv und zeitaufwendig der Umgang mit Hühnern, Puten, Enten und Co. auch sein mag, bringt er auch zahlreiche Erfolgserlebnisse mit sich - wie am Wochenende bei der Züchter-Kreisschau, die im Honnefer Schützenhaus über die Bühne ging.
Großes Gurren und Gackern begrüßte die Besucher bereits am Eingang: 21 Züchter, darunter vier jugendliche Teilnehmer, präsentierten im Schützenhaus ihre insgesamt rund 170 Tiere. Teilgenommen hatten die vier Rassegeflügelzuchtvereine (RGZV) aus Bad Honnef, Sankt Augustin, Ruppichteroth und Neunkirchen.
Einen Tag vor der Öffnung der Schau fürs allgemeine Publikum hatten sich die ausgestellten Tiere dem kritischen Blick der Preisrichter des Bundes deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) stellen müssen. Sie stellten Fragen wie: Waren die Rassenstandards eingehalten? Wie stand es mit der Vitalität der Tiere? War der Pflegezustand zufriedenstellend?
Während für das ungeschulte Laienauge oftmals kaum ein Unterschied zwischen den einzelnen Exemplaren bemerkbar war, vergaben die in jahrelanger Erfahrung geschulten Juroren nach diesen strengen Kriterien ihre Punktzahlen zwischen 90 und 100.
Über die Auszeichnung für den schönsten Vogel der Schau durfte sich Michael Papke aus Neunkirchen-Seelscheid freuen: "Vorzüglich" war nach Ansicht der Preisrichter sein Hahn der Rasse Australops. Vereinsmeister aus Bad Honnef wurde unterdessen Gerhard Ziegler mit 472 Punkten; mit nur einem Punkt Abstand folgte Ausstellungsleiter und Zweiter Vorsitzender Dieter Hilger. Auch in der Kreismeisterschaft schnitt der RGZV Bad Honnef außerordentlich gut ab: Mit zusammengerechnet 1896 Punkten belegten die gastgebenden Züchter den ersten Platz. Silber ging an Neunkirchen-Seelscheid, und auch Sankt Augustin schaffte den Sprung aufs Treppchen.
Als Züchter müsse man eine enorme Liebe für sein Hobby mitbringen, so Wido Bienentreu, Vorsitzender des RGZV Bad Honnef: "Für die Nachbarn hört der Spaß meist spätestens dann auf, wenn man sich einen Hahn anschaffen möchte. Und auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt sich die Rassezucht leider nicht wirklich." Sein Hobby würde er aber dennoch für nichts auf der Welt aufgeben: "Denn die Küken großzuziehen und zu sehen, wie sie zu imposanten Vögeln heranwachsen, das ist einfach etwas Tolles", erklärt Bienentreu.
Und ergänzt mit einem Schmunzeln: "So ganz nebenbei machen die kostenlosen Frühstückseier auch den ganzen Aufwand wieder wett."