Zum 1100-jährigen Stadtjubiläum Beethoven Orchester Bonn spielt neue Konzertreihe in Bad Honnef

Bad Honnef · Das Bonner Beethoven Orchester tritt anlässlich des 1100-jährigen Stadtjubiläums Bad Honnefs mit drei Konzerten in der Stadt auf. Bei der Präsentation der geplanten Veranstaltungen konnten sich die Leiter des Orchesters eine kleine Spitze in Richtung Bonn nicht verkneifen.

 Der Leitende Dramaturg Tilmann Boettcher, Bürgermeister Otto Neuhoff, Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und Orchesterdirektor Michael Horn (v.l.) präsentieren die neue Konzertreihe des Beethovenorchesters im Kurhaus Bad Honnef.

Der Leitende Dramaturg Tilmann Boettcher, Bürgermeister Otto Neuhoff, Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und Orchesterdirektor Michael Horn (v.l.) präsentieren die neue Konzertreihe des Beethovenorchesters im Kurhaus Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Bislang ungehörte Beethoven-Stücke sollen am 2. Oktober im Kursaal Bad Honnef erklingen. Das Konzert des Bonner Beethoven Orchesters anlässlich des 1100-jährigen Stadtjubiläums ist der erste von drei geplanten Auftritten im Kurhaus. Unter dem Namen „Hofkapelle / Unterwegs“ präsentiert das Orchester musikalische Nachbildungen jenes Ensembles, in dem der junge Ludwig seine Karriere als Bratscher begann.

Neue Beethoven-Stücke in Archiv entdeckt

Entdeckt wurden die Stücke in alten Archiven, welche das Bonner Orchester in Kooperation mit der Universität Wien auf der Suche nach Beethovens Spuren untersucht hatte. Mit der Neuinterpretation wolle man nun jenem jungen Beethoven näherkommen, der sich in seinen Bonner Jahren von der Natur im Siebengebirge und am Rhein inspirieren ließ, erklärte Generalmusikdirektor Dirk Kaftan bei der Vorstellung der Veranstaltungsreihe am Montag.

Die drei Konzerte werden dabei jeweils von bekannten Künstlern musikalisch angeleitet. Zum ersten Termin im Oktober übernimmt der Klarinettist Lorenzo Coppola diese Aufgabe. Der Italiener studierte sein Paradeinstrument am Königlichen Konservatorium in Den Haag und hat sich mit verschiedenen Ensembles auf das Spiel auf der historischen Klarinette spezialisiert. Im November führt Chouchane Siranossian das musikalische Ensemble mit ihrer Violine an, ehe im Februar Kaftan selbst das Orchester dirigiert. Gesangliche Unterstützung erhält er zum Abschlusskonzert der Reihe von Tenor Mirko Roschkowski.

Bürgermeister hofft weiter auf Konzerte auf Grafenwerth

„Nach der Pandemie nimmt das Orchester nun endlich wieder Fahrt auf“, erklärte Kaftan zufrieden. Auch Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff (parteilos) zeigte sich sichtlich erfreut über die bevorstehenden Konzerte. Er betonte, dass er die Stadt auch weiterhin als Konzertstandort etablieren wolle. Gerade für kleinere und mittlere Formate sei der Kursaal „ein Veranstaltungsort, der Seinesgleichen sucht“, so Neuhoff.

Auch auf der Insel Grafenwerth sollten in Zukunft nach Möglichkeit weiterhin Konzerte stattfinden, erklärte Neuhoff: „Das wäre mein Traum.“ Zunächst gelte es jedoch, die juristische Lage rund um die Insel zu klären, die bereits zuvor einigen Konzertveranstaltungen zum Verhängnis geworden war. Auch in der Pandemie sieht Neuhoff noch eine Hürde. Gerade ältere Leute, so seine Beobachtung, würden Veranstaltungen in größeren Gruppen nach wie vor meiden.

Versteckte Kritik in Richtung Bonn

Der Generalmusikdirektor erklärte, die Konzertreihe sei auch „ein Schritt auf die Region zu“. Das Beethoven Orchester sei nicht nur ein Orchester für Bonn, sondern auch für die Region. Sowohl Kaftan als auch Orchesterdirektor Michael Horn konnten sich während der Ankündigung kleine Spitzen in Richtung der Bundesstadt nicht verkneifen. „Wir sind froh über jeden Saal, den wir bespielen können“, erklärte etwa Horn. Ein Seitenhieb, der unter anderem der Großbaustelle Beethovenhalle gelten dürfte.

Die Konzerte im Kurhaus in Bad Honnef (Hauptstraße 28) finden am 2. Oktober, 13. November und 12. Februar jeweils um 11 Uhr statt. Der Eintritt kostet 20 Euro.

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