Keine Gesamtschul-Dependance Bei den politischen Fraktionen in Bad Honnef herrscht Katerstimmung

BAD HONNEF · Groß ist bei den politischen Fraktionen in Bad Honnef die Enttäuschung über das Scheitern der Dependance der Gesamtschule Oberpleis. Wie berichtet, waren nur 16 Kinder von ihren Eltern angemeldet worden. 50 Anmeldungen wären die Voraussetzung für die Errichtung der Filiale in Bad Honnef gewesen.

 Die Gesamtschule gibt es auch künftig nur in Oberpleis.

Die Gesamtschule gibt es auch künftig nur in Oberpleis.

Foto: Frank Homann

"Wieder einmal hat bei einem besonders wichtigen und richtungweisenden Punkt - dieses Mal trotz großer Einigkeit in der Politik - die Destruktion gesiegt", meint SPD-Fraktionschef Klaus Munk. Nach den Querschüssen aus unterschiedlichen Richtungen sei die Verunsicherung in der Elternschaft doch größer geworden, als es sich die größten Pessimisten hätten vorstellen können.

Obwohl die Konsequenzen "schlimm für die zukünftige Schullandschaft in unserer Stadt" seien, müsse nun ausgelotet werden, was noch zu tun übrig bleibe, so Munk. Neben einer neuen Initiative für eine Dependance nennt er eine Gesamtschule in privater Trägerschaft.

FDP-Fraktionsvorsitzender Rainer Quink ist von dem Ergebnis "tief enttäuscht". Dazu habe sicher auch die Stimmungsmache gegen die Dependance, die Klage des Trägers der Realschule Sankt Josef und die deutlich spürbare Ablehnung der Dependance durch den Gesamtschulleiter Godehard Mai beigetragen. "Die Vorgenannten sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein", so Quink.

Einem erneuten Versuch für 2015 gibt er aufgrund der Anmeldezahlen keine Chance. Der Bürgerblock weist darauf hin, dass er sich stets für eine "Doppelstrategie" stark gemacht habe. Dazu gehöre neben der Dependance ein Schulangebot in privater Trägerschaft. Dies habe die Allianz im Rat jedoch abgelehnt. "Der Bürgerblock wird sich nun wieder für die Prüfung und Beschäftigung mit der Schaffung eines Bildungsangebotes in privater Trägerschaft stark machen", so Vorsitzender Christoph Kramer.

Auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hebt hervor, dass die Verunsicherung der Eltern, die von der Stellungnahme der Schulleitung und der Elterninitiative in Oberpleis sowie der Klage des Erzbistums ausgegangen sei, wohl erfolgreicher gewesen war als erwartet. Wichtig sei, in die Zukunft zu schauen.

Dazu zählten die Anmeldezahlen-Analyse und die Klärung der Frage, was die Schulleitung getan habe, um die Verunsicherung der Eltern aufzufangen. Eine Option könne eine erneute Beantragung der Dependance sein. "Dazu könnte auch eine neue Schulleitung beitragen", so Fraktionsmitglied Klaus Wegner.

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