Kritik an Schließung der Geburtshilfe in Bad Honnef Bemalte Steine als stummer Bürgerprotest

Bad Honnef · Die Kritik an der Schließung der Geburtshilfe im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef reißt nicht ab: An der Endhaltestelle der Bahn ist ein Mahnmal entstanden.

 Die ersten Steine für ein Mahnmal legten Vera Raths (v.l.), Otto Neuhoff, Carsten Krause mit Arian, Holger Heuser und Laura Hoffmeister.

Die ersten Steine für ein Mahnmal legten Vera Raths (v.l.), Otto Neuhoff, Carsten Krause mit Arian, Holger Heuser und Laura Hoffmeister.

Foto: Stadt Bad Honnef

Mit einem Mahnmal nahe der Endhaltestelle protestieren Bad Honnefer ab sofort gegen die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus. Die Idee dazu hatten Vera Raths und Carsten Krause.

Beteiligen kann sich jeder, indem sie oder er einen kleinen, bunt bemalten Stein ablegt, um für eine bessere Versorgung in der Geburtshilfe für Bad Honnef und die Nachbargemeinden zu demonstrieren. Gemeinsam mit Bürgermeister Otto Neuhoff, Erstem Beigeordneten Holger Heuser und Ratsmitglied Laura Hoffmeister (Grüne) legten die Initiatoren am Weltfrauentag die ersten Steine für das Mahnmal ab.

Krause, dessen Familie wie berichtet vor Jahren bei der Entbindung des Sohnes lebenswichtige Hilfe im zum Glück ortsnahen Krankenhaus erfahren hatte, sammelt Unterschriften gegen die Entscheidung der Cura.

Eine erste Petition mit 6.000 Unterschriften an den Petitionsausschuss des Landtages Nordrhein-Westfalen ist unterwegs, aber noch nicht beantwortet. Für eine zweite an das Pendant in Rheinland-Pfalz werden weiter Unterschriften gesammelt. Raths ist der Klinik als geborene Schülgen eng verbunden; ihre Familie hatte einst gestiftet, um die Bürgerschaft im Gesundheitssektor zu versorgen.

Neuhoff und Heuser erneuerten die Kritik, dass die Station ohne vorherigen politischen Prozess geschlossen worden sei. Neuhoff: „Eine sichere Entbindung bedingt angemessene Fahrzeiten zur nächsten Geburtsstation.“ Das gelte auch für die Nachbarn in Rheinland-Pfalz. Raths kritisierte, dass sich Geburten für Kliniken offenbar nicht rechneten und schlägt vor, ein Geburtshaus einzurichten. Die Grünen beantragen hierzu im Stadtrat, der eine einstimmige Resolution gefasst hatte, 50 000 Euro Zuschuss.

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