Künstler zeigen in Bad Honnef Solidarität mit der Ukraine Bilder kontrastieren den Krieg und die Zuversicht auf eine bessere Zukunft

Bad Honnef · Die ukrainische Fotografin Olga Alokhina ist selbst vor dem Krieg in der Heimat geflohen. In Bad Honnef zeigen sie sowie weitere Fotografen nun Momentaufnahmen, die Zuversicht verströmen, aber ebenso bedrückende Bilder des Ukraine-Krieges, so etwa von Fotograf Graham Gaulke.

Olga Alokhina widmet ihre Ausstellung in Bad Honnef den Menschen in der Ukraine.

Olga Alokhina widmet ihre Ausstellung in Bad Honnef den Menschen in der Ukraine.

Foto: Frank Homann

Seit knapp neun Monaten hält der Krieg in der Ukraine inzwischen an. Vor allem mit Hinblick auf den Winter wird mehr Hilfe benötigt denn je. Das weiß auch Olga Alokhina und nutzt ihr eigenes Schaffen, zu unterstützen: Mit ihrer ersten Ausstellung überhaupt macht die Fotografin auf das Schicksal der Menschen in der Ukraine aufmerksam. Ermutigt wurde sie von ihrer Familie, ihre Kunst einem breiteren Publikum zu zeigen.

Kunst als Mittel zur Verarbeitung

Olga Alokhina lebt seit März 2022 in Deutschland, nach der kriegsbedingten Flucht mit ihrem Sohn aus ihrer Heimat fliehen. „Es war schwer zu erkennen, dass dies ein echter Wintermorgen des 21. Jahrhunderts ist und keine Bilder eines Films über die Schrecken des Krieges“, sagt sie. Vor allem mit der Unterstützung ihrer Familie und dem ukrainischen Liedzitat „Solange wir bis zum Ende durchhalten, wird uns der Krieg nicht zerstören“ schafft sie es, weiter ihrer Leidenschaft der Fotografie zu folgen, einer Passion und mehr als nur ein Hobby. So hatte sie sich in der Heimatstadt ein kleines Fotostudio aufgebaut.

Die Ausstellung wird zur greifbaren Realität

In ihrer Ausstellung mit dem Titel „Stärke in der Einheit“ arbeitet sie mit weiteren Künstlern, vor allem aus der Ukraine, zusammen. Olga Alokhina: „Unsere Stärke liegt in der Einheit und das ist keine Übertreibung.“ Besonders stolz ist die Künstlerin, dassa Kunstwerke ukrainischer Kinder die Ausstellung ergänzen. Entstanden waren die Bilder an einem Tag unter dem Motto „Ukraine der Zukunft“.

Was die Kunst für die Fotografin bedeutet

Für Alokhina steht fest: Es gibt nicht die eine Kunst. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, seine eigenen Interpretationen und Assoziationen. Kunst ist eine Möglichkeit, sich auszudrücken und Gefühle zu verarbeiten. „In meinen Arbeiten habe ich hervorgehoben, was in meinem Herzen brodelt.“ In ihren Fotos geht es vor allem um Licht, Aufrichtigkeit und Einheit, was im Kontrast zur aktuellen Kriegssituation steht. Inspiriert wurde sie durch die Gesichter, insbesondere die Augen, der ukrainischen Kinder, welche ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. „Die Kinder hatten keine Angst, sie waren erfüllt von Licht und Zärtlichkeit, Zuversicht und Frieden“.

Die Fotografin hält, trotz der traumatisierenden Erlebnisse, an ihrer Überzeugung fest, dass das „Gute und Wahre“ gewinnen wird - auch das will sie mit ihren Fotos vermitteln. Olga Alokhina zuversichtlich: „Ich will mich immer verbessern und es besser machen“. Der Eintritt der Ausstellung ist frei, weshalb sich Olga Alokhina und ihr Team umso mehr über Spenden wie warme Socken, Konserven für die Menschen in der Ukraine oder Süßigkeiten für Kinder freuen würden.

Die Ausstellung im Privathaus an der Bahnhofstraße 9 ist ab sofort zu sehen sowie bis Samstag, 19. November. Wochentags ist die Ausstellung zugänglich von 15 bis 18 Uhr, am Wochenende von 11 bis 13 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Kunstwerke schaffen Urbanität
Kommentar zur Cragg-Skulptur in Bonn Kunstwerke schaffen Urbanität
Aus dem Ressort