Selhofer Feld Bürger sorgen sich über die Größe der Bebauung

SELHOF · "50 Wohneinheiten? Wenn die erst einmal entstanden sind, wird auch die restliche Fläche bebaut", prognostizierte eine Besucherin des Informationsabends der "Anwohnergemeinschaft Selhofer Feld". Viele der Teilnehmer waren ebenfalls der Ansicht, dass es nicht bei dieser Größenordnung bleiben werde. "Mit 50 Wohneinheiten - da sind die doch nicht satt", so der Tenor.

Im Hinterkopf hatten die Besucher dabei wohl auch die Vorstellungen aus den 70er Jahren, als in der Kommunalpolitik noch vom neuen Stadtteil mit rund 4000 Einwohnern geträumt wurde. Und nun sind es noch 50. Aber diese Minimierung, die der Rat 2009 beschloss, schien den zahlreichen Gästen nicht geheuer. Brigitte Meyer auf der Heide, die die Veranstaltung moderierte, fasste die bisherigen Beschlüsse der Kommunalpolitiker zusammen.

Im März dieses Jahres wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 1-130 "Grüne Mitte Selhof-Süd" gefasst; in den Sitzungen im Juni und September die städtebaulichen Rahmenplanungen und die Ergebnisse aus den Verkehrsuntersuchungen beschlossen. "Das geplante Baugebiet mit seinen neuen Straßen, dem Ausbau der vorhandenen Straßen und dem Wegfall von Grün und Gärten wird Veränderungen mit sich bringen", sagte Meyer auf der Heide.

Völliges Unverständnis herrschte bei den Besuchern über die Straßenplanung. "Wer baut denn eine neue Straße mit solch gefährlichen Abknickungen?", fragte eine Frau. Und: "Wer hat Interesse an solch einem Unsinn?" Ein Herr erinnerte sich, dass der Planer bei der Begehung gesagt habe, für 50 Wohneinheiten werde keine neue Straße benötigt. Also müsse es doch andere Gründe geben.

Ein Selhofer: "Wir haben hier schmale Gässchen, und die werden nun zu breiten Straßen ausgebaut." Völlig inakzeptabel schien auch die Vorstellung, dass ein Streifen vom Friedhof für die neue Straße geopfert werden muss; sogar Umbettungen von Gräbern erforderlich wären.

Martin Kickartz von der Initiative warnte: "Das Selhofer Feld kann komplett zugebaut werden nach dem derzeitigen Flächennutzungsplan." Um den Jahreswechsel sei eine Bürgerversammlung vorgesehen. Meyer auf der Heide: "Daran anschließend besteht für zwei Wochen die Möglichkeit, die Planungsunterlagen im Rathaus einzusehen. Die Bürger haben die Möglichkeit, sich zu wehren. Wir bleiben dran."

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