Kommunalwahl 2020 Bürgermeister in Bad Honnef tritt wieder an

Bad Honnef · Breite Unterstützung für Bad Honnefs amtierenden Bürgermeister Otto Neuhoff: CDU, FDP und Bürgerblock schicken den Parteilosen ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus.

 Unterstützen den parteilosen Bürgermeister Otto Neuhoff (Mitte) bei der Wahl im September: Martina Ihrig (v.l.), Sebastian Wolff, Krista Ulmen, Katja Kramer-Dißmann, Michael Lingenthal und Christoph Kramer.

Unterstützen den parteilosen Bürgermeister Otto Neuhoff (Mitte) bei der Wahl im September: Martina Ihrig (v.l.), Sebastian Wolff, Krista Ulmen, Katja Kramer-Dißmann, Michael Lingenthal und Christoph Kramer.

Foto: Claudia Sülzen

„Gut Ding will Weile haben“ und „Nur wer nichts macht, macht nichts verkehrt“: Auf allzu simple Formeln mochten CDU, FDP und Bürgerblock nicht bringen, was sie in der Kommunalpolitik eint. Und doch schwingt beides mit beim Rückblick auf sechs Regierungsjahre seit der Wahl 2014 und dem Ausblick auf die neue Wahlzeit nach September 2020.

Mit dem parteilosen Otto Neuhoff gehen CDU, FDP und Bürgerblock 2020 erstmals mit einem gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Beim Wahlkampfauftakt im Begegnungshaus Aegidienberg nannten sie dafür ihre Beweggründe. „Wir wollen, dass Otto Neuhoff seine Projekte zu Ende bringen kann“, brachte es Krista Ulmen, Vize-Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes, auf den Punkt.

Und das bei aller Unterschiedlichkeit in Einzelfragen wie zuletzt beim geplanten Ausbau des Frankenwegs. Neuhoff: „Wichtig ist auch, wie man miteinander spricht. Und das klappt hier hervorragend, auch wenn keiner am Tisch für sich das Optimum erreicht hat.“ Es gehe nicht um „Wunschzettelpolitik“, man müsse die Dinge daran messen, ob sie möglich und finanzierbar seien. Dies erfordere auch unangenehme Entscheidungen, Stichwort Gebühren und Grundsteuer-B-Erhöhung. Neuhoff: „Die Konsolidierungspflicht hatte sich der Rat vor meiner Amtszeit auferlegt, es ist nur nichts passiert.“ Wichtig sei: Ohne solide Finanzen sei weder Entwicklung möglich, noch Geld für die weichen Standortfaktoren vorhanden. Martina Ihrig (FDP): „Ohne nichts geht nichts. Wichtig ist, dass das Geld für das Allgemeinwohl eingesetzt wird.“

Vor Scheitern sei man nicht gefeit, so Neuhoff: „Nicht alles wird fliegen.“ Auf Nachfrage zum Kiezkaufhaus und zur Kritik an der Parkraumbewirtschaftung sagte er: In der Sache sei er wie viele Experten überzeugt, dass der stationäre Einzelhandel neue Wege brauche; das Projekt sei auf fünf Jahre angelegt, dann werde man bilanzieren. Und das Parkraumkonzept habe sich „eingeschwungen“, wie es der Gutachter vorausgesagt habe.

Einig sind sich der parteilose Neuhoff und seine Unterstützer in der Bilanz der ersten Amtszeit: Vieles, das jahrelang im Argen gelegen habe, sei umgesetzt oder „in Bewegung gebracht“, so CDU-Chef Michael Lingenthal. Beispielhaft nannten er, CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff und die Kolleginnen Katja Kramer-Dißmann (Bürgerblock) und Martina Ihrig (FDP) den Bau von Sporthalle und Lehrschwimmbecken in Aegidienberg, Fortschritte für einen barrierefreien Bahnhof Rhöndorf, den Anstoß von Baugebieten für „preisgedämpften Wohnungsbau“ etwa am Rederscheider Weg oder die Initialzündung für eine Entwicklung am Saynschen Hof.

Ob er angesichts des Gegenwinds beim nördlichen Stadtgarten oder dem Hockeyplatz beides erneut würde prüfen wollen? Neuhoffs Antwort: „Ja.“ Als Teil einer Wachtumsregion schlössen sich Einwohnerzuwachs, Ökologie und Klima und Anworten auf die Herausforderungen der Demografie nicht aus, im Gegenteil. Wichtig sei, alles stets sorgsam gegeneinander abzuwägen und so zu Entscheidungen zu kommen, anstatt die Hände untätig in den Schoß zu legen.

Neuhoffs Unterstützer nannten auch Erfolge in der Wirtschaftsförderung wie Wirtgen und die Reaktivierung der Tagungsstätten. Nicht zuletzt gebe es mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept erstmals eine Strategie für die Entwicklung der ganzen Stadt. Lingenthal: „Wir dürfen jetzt nicht auf halbem Weg stehen bleiben, es geht auch um Nachhaltigkeit.“ Auch darin decke sich die Politik Neuhoffs mit dem Wahlprogramm der CDU aus 2014. Die Betonung für die CDU liege auf Eigenständigkeit in „fairer Partnerschaft“ mit den anderen Unterstützern Neuhoffs. Lingenthal: „Man hätte sicher einen eigenen Kandidaten benennen können, aber dann hätten wir gegen das antreten müssen, was wir selber vertreten.“

Bürgerblock-Vorsitzender Christoph Kramer: „Otto Neuhoff hat Management-, Führungs- und Changekompetenz.“ Katja Kramer-Dißmann: „Er ist unprätentiös, ansprechbar, verbindlich, glaubwürdig und leidenschaftlich für Bad Honnef.“ Ein wichtiger Punkt für den Bürgerblock, der Neuhoff schon 2014, damals mit FDP und Grünen, unterstützt hatte: Neuhoff sei parteiunabhängig und könne an Sachfragen Mehrheiten im Rat schmieden. Daran wolle man anknüpfen, um auch Projekte wie einen Neubau des Siebengebirgsgymnasiums oder ein multifunktionales Begegnungszentrum in der ehemaligen Kasch umzusetzen. Wolff: „Wir haben zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit gefunden. Otto Neuhoffs Stärke ist, dass er die Dinge von der Theorie in die Umsetzungsphase bringt. Er hat es geschafft, der Stadt eine positive Richtung zu geben.“

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