Spendenfonds in Bad Honnef Bürgerstiftung unterstützt Integrationsarbeit

BAD HONNEF · Der Anstoß kam von Gerlind Wisskirchen. Die Honneferin, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, musste feststellen, dass es in Honnef zwar eine große Welle der Hilfsbereitschaft gibt, doch die ehrenamtlich Tätigen immer wieder an eine Grenze stoßen - eine finanzielle.

 Werben um Spenden (v.l.): Hellmuth Buhr, Gerlind Wisskirchen, Annette Stegger, Heinrich Beth, Mathias Alfs und Matthias Hupperich.

Werben um Spenden (v.l.): Hellmuth Buhr, Gerlind Wisskirchen, Annette Stegger, Heinrich Beth, Mathias Alfs und Matthias Hupperich.

Foto: Homann

Sie wandte sich an Annette Stegger, die das Thema wiederum an die Bürgerstiftung Bad Honnef herantrug, in deren Stiftungsrat sie sitzt. Dort wurden "schnell und unbürokratisch Beschlüsse gefasst", wie es der Vorsitzende des Stiftungsrates, Hellmuth Buhr, gestern formulierte. Nun gibt es einen Fonds zur Integration von Flüchtlingen. Und obwohl dieser jetzt erst offiziell vorgestellt wurde, ist bereits die erste Spende eingegangen.

Angst, dass es keine Interessenten für die Verwertung dieser Spenden geben könnte, haben die beiden Frauen nicht. Wisskirchen, die als Koordinatorin der Erstbegleiter und Paten arbeitet, hob das Engagement der Ehrenamtlichen hervor: "Wir haben rund 130 Helfer, die sehr flexibel sind und immer bereitstehen. Auch bei der Stadt wird tolle Arbeit geleistet."

Aber dabei gehe es meist um die Erstversorgung der Asylbewerber, doch wenn es um deren Integration gehe, stießen Ehrenamtliche und Kommunen an ihre Grenzen. Zwar gebe es viele gute Ideen, "aber wir können nicht erwarten, dass die Ehrenamtlichen die Projekte selbst bezahlen. Und die Kommunen haben auch kein Geld."

Da soll der neue Fonds ansetzen. Er unterscheidet sich von der Stiftung, indem er die Gelder, die gespendet werden, unmittelbar wieder zweckgebunden für praktische Integrationshilfe ausgibt. Die Stiftung hingegen schüttet "nur" die Zinserträge aus - "die bei der derzeitigen Zinssituation natürlich sehr gering sind", so Buhr gestern. Daher der Sonderweg über den Fonds, der selbstverständlich mit dem Stiftungsrecht vereinbar sei.

Und es wird sich dabei nicht um eine kurzfristige Aktion handeln. Buhr: "Wir gehen davon aus, dass das ein langfristiges Projekt ist." Gefördert werden sollen unter anderem Aktivitäten zur Bildung, Beschäftigung oder Qualifizierung, zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie zur Vernetzung und Einbindung in die Nachbarschaft. Geld soll es aber auch für Weiterbildung und Supervision von Ehrenamtlichen geben.

"Das Geld ist nicht dafür gedacht, dass beispielsweise ein Flüchtling bei gesundheitlichen Problemen als Einzelperson unterstützt wird", so Stegger. Bürgermeister Otto Neuhoff, der gestern nicht dabei sein konnte, sandte Grußworte: "Ich freue mich über diese Initiative der Bürgerstiftung. Hier wird auf eine unbürokratische Art geholfen. Ich wünsche mir, dass so möglichst viele neue Spender gefunden werden."

Fonds zur Flüchtlings-Integration

Die Bürgerstiftung Bad Honnef hat den neuen Fonds zur Integration von Flüchtlingen aufgelegt. Sowohl Spender, als auch Antragsteller können sich an die Ansprechpartner Gerlind Wisskirchen und Annette Stegger unter fluechtlingsfonds@bürgerstiftung-bad-honnef.de wenden.

Um finanzielle Unterstützung bewerben können sich gemeinnützige Organisatoren und auch Einzelpersonen, die Projekte anbieten wollen, die die Integration oder Weiterbildung von Flüchtlingen zum Ziel haben. Einzelpersonen müssen allerdings einen gemeinnützigen Verein als Referenz vorweisen. Auf dessen Konto wird das Geld dann auch überwiesen. hek

Mehr Infos gibt es im Internet: www.buergerstiftung-badhonnef.de

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