Kunstwerke in Bad Honnef Claus Schmid stellte in der Stadtsparkasse eine Auswahl seiner digitalen Kreationen vor
BAD HONNEF · Knapp eine Dekade ist es her, dass sich Claus Schmid seinen ersten Computer zulegte - gegen starken inneren Widerstand. Zu fremd, zu kompliziert. Doch als der ehemalige Professor für Kommunikationsdesign mit Fotobearbeitungsprogrammen zu experimentieren begann, war seine Liebe zur Bildgestaltung am PC entfacht. Nun stellt er in der Stadtsparkasse eine Auswahl seiner Computerkunst vor.
Auf konventionelle digitale Gestaltungsmethoden verzichtet Schmid bewusst: Er hinterlässt seine ganz eigene Handschrift. Schritt für Schritt entfremdet, verzerrt und restrukturiert er verschiedene Ausgangsmotive, bis diese im fertigen Werk nur noch mit einer gehörigen Portion Fantasie auszumachen sind. Insbesondere einfache geometrische Formen, deren Überschneidungen und Gliederung spielen in seiner Kunst eine zentrale Rolle. Wie seine Experimente dabei am Ende aussehen werden, wisse er zu Beginn nie - er habe nie ein bestimmtes Ziel, sondern arbeite spontan und nach Gefühl. Erst dann, wenn jede weitere Veränderung das Werk nur verschlechtern könne, sei er fertig. "Ich will nichts aussagen, nichts bewegen, nichts verändern", bekennt der Bad Honnefer. "Meine Bilder sollen entweder Gefallen finden oder nicht. Nicht mehr und nicht weniger." Seine Bilder seien inhaltsleer, von daher habe er keines mit einem Titel versehen.
Gelegentlich bekomme er zu hören, dass seine Bilder keine Kunst seien, da der Computer die Hauptarbeit leiste, so Schmid. Dabei sei, was in der Malerei die Farbe ist, in der Computerkunst die Software - ein PC tue nur das, was der Benutzer ihm vorgebe. Die Gestaltung liege also alleine bei ihm selbst.
Claus Schmids digitale Computerkunst ist noch bis einschließlich Freitag, 5. Juli, im Erdgeschoss der Stadtsparkasse, Hauptstraße 34, während der Geschäftszeiten zu sehen.
