Jubiläumskonzert zum 70-Jährigen Collegium Musicum begeistert auf dem Petersberg

Bad Honnef · Mit einem erstklassigen Jubiläumskonzert feiert das Orchester aus Bad Honnef seinen 70. Geburtstag. Der Leitsatz "Gut zu hören", den das Collegium Musicum als Markenzeichen stets mitführt, kam in der außergewöhnlichen Raumarchitektur dann auch unmittelbar zur Geltung.

 Die Rotunde auf dem Petersberg ist Festkulisse des Jubiläumskonzerts des Collegium Musicum.

Die Rotunde auf dem Petersberg ist Festkulisse des Jubiläumskonzerts des Collegium Musicum.

Foto: Frank Homann

Seit 70 Jahren ist das Collegium Musicum Bad Honnef im Kulturleben der Stadt fest verankert. So war das Jubiläumskonzert auf dem Petersberg sicher auch als Hommage an die Vorgänger von Rolf Beitzel, seit 2005 musikalischer Leiter des herausragenden Klangkörpers, zu verstehen.

Studienrat Clemens Heinen gründete 1949 einen Instrumentalkreis, den er gemeinsam mit dem ebenfalls von ihm geführten Kammerchor unter dem Namen „Collegium musicum instrumentale et vocale“ im Bad Honnefer Kursaal debütieren ließ. Der Auftakt in eine langwährende Klanggeschichte war getan. Heinens Nachfolger Erich Papsch leitete die Geschicke des Collegiums ab 1961 insgesamt zehn Jahre, es folgten Manfred Liefländer und ab 1981 Wilhelm Nellesen. Seit 2004 gehen Chor und Orchester organisatorisch getrennte Wege, indes, so steht es im historischen Rückblick des Orchesters zu lesen, in enger musikalischer Zusammenarbeit.

Dass dieses Orchester tief verwurzelt ist und mit jedem einzelnen Musiker gewachsene Erfahrungen weiterführt, war in der Rotunde auf dem Petersberg erlebbar, nahezu fühlbar. Die Stuhlreihen waren durchgehend besetzt. Musikfreunde von nah und fern wollten sich offenbar diesen Klanggenuss nicht entgehen lassen.

Die Werksauswahl für das Jubiläumsprogramm gab Raum für die Symphonie Nr. 7 h-Moll von Franz Schubert im zweiten Teil des Konzerts. Komponiert 1822 hat Schubert mit den Sätzen allegro moderato und andante con moto die Symphonie fragmentarisch hinterlassen, was ihr den Namen "Die Unvollendete" einbrachte.

Das Konzert finde statt "in einem Raum, bei dem alles passt", begrüßte Rolf Beitzel das Auditorium zu Beginn des ersten Teils der Veranstaltung und würdigte damit die Rotunde als erlesenen Konzertsaal. Der Leitsatz "Gut zu hören", den das Collegium Musicum als Markenzeichen stets mitführt, kam in der außergewöhnlichen Raumarchitektur dann auch unmittelbar zur Geltung.

Gespielt wurde der Satz Allegro aus der Ouvertüre zur Oper "Titus, KV 621" von Wolfgang Amadeus Mozart. Packend und berührend gaben sich die Musiker unverzüglich hinein in die Ausdruckskraft des Stückes. Mozart hatte das Auftragswerk anlässlich der Krönung von Kaiser Leopold II. zum König von Böhmen komponiert. Nach der Darbietung der Ouvertüre blieb ausreichend Zeit, sich auf einen besonders erlesenen Höhepunkt mit dem Pianisten Thomas Solzbacher zu freuen, der zu den führenden Interpreten der klassischen und romantischen Epoche zählt. Solzbacher lebt als Konzertpianist und selbstständiger Klavierlehrer in Bad Honnef.

Das Konzert für Klavier und Orchester, a-Moll, Op. 54 von Robert Schumann stand auf dem Programm und damit eines der bedeutendsten Klavierkonzerte der Romantik. Kompositorisch ist das Klavier eng mit dem Orchester verwoben, was sowohl dem einen als auch dem anderen Part fulminante Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Konzentriert ließen sich Pianist und Orchester aufeinander ein, ohne den eigenständigen Ausdruck zu verlieren.

Grandios die Leistung von Solzbacher, der sich meisterlich in die drei Sätze allegro affetuoso, intermezzo und allegro vivace hineingab. Thomas Solzbacher und das Collegium Musicum wurden mit tosendem Beifall für die herausragende Darbietung gefeiert.

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