Kein Umzug nach Grafschaft-Ringen Coppeneur bleibt in Bad Honnef

BAD HONNEF · Das Confiserie-Unternehmen kann nun doch auf dem Wunschgelände am Dachsberg bauen. Gute Nachrichten für Bad Honnef, schlechte Nachrichten für die Gemeinde Grafschaft: Die Confiserie Coppeneur bleibt in Bad Honnef, ein Umzug nach Grafschaft-Ringen ist vom Tisch.

Das bestätigte Oliver Coppeneur, Gründer und Inhaber des Unternehmens, am Dienstag auf Anfrage des General-Anzeigers. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit der Grundstücksgesellschaft Bad Honnef mbH und nicht zuletzt "sehr konstruktiver" Lösungssuche und -findung mit einer heimischen Investorengruppe steht der Planung für den Neubau einer Confiserie-Produktion im Gewerbepark Dachsberg nichts mehr im Wege. Die Investorengruppe trat von ihrer Kaufoption auf das auch für Coppeneur infrage kommende Grundstück zurück.

Zufriedenheit auf ganzer Linie herrscht bei den Beteiligten des Kompromisses. "Ich hatte mich schon damit abgefunden, in die Grafschaft umzuziehen", sagte Coppeneur, der nach aus seiner Warte ebenfalls guten Verhandlungen mit der Grundstücksgesellschaft Bad Honnef mbH den Notarvertrag für ein rund 15.000 Quadratmeter großes Areal am Dachsberg unterzeichnet hat.

"Ich bin sicher, wir haben das Beste für Bad Honnef erreicht", ergänzte Stefan Schiffer stellvertretend für die Investorengruppe aus dem Bad Honnefer Bauunternehmen Hupperich & Westhoven und der Königswinterer Schiffer GmbH, die am Dachsberg zurzeit schon eine Tankstelle baut.

Der drohende Wegzug des Confiserie-Unternehmens hatte Anfang des Jahres Wellen geschlagen. Schiffer und Hupperich & Westhoven planen am Dachsberg neben der Tankstelle einen Autohof kleineren Stils, auch mit Gastronomie-Angebot. Coppeneur möchte bis zum Jahr 2014 Produktion und Verwaltung, jetzt in Bad Honnef-Tal und Rheinbreitbach, am Dachsberg zusammenlegen und plant ferner eine gläserne Produktion. Auch braucht er Expansionsfläche, um, so sagt er, den Firmen-Standort dauerhaft in Honnef zu sichern.

Coppeneur trat früh in Verhandlung mit der Grundstücks GmbH, die den Gewerbepark vermarktet. Handelseinig wurde man nicht; die Preisvorstellungen lagen zunächst zu weit auseinander. Die Verhandlungen, ließ die Stadt im Frühjahr als Mehrheitsgesellschafterin der Grundstücks GmbH wissen, "stockten".

Dann tauchte ein weiteres Problem auf: Sowohl Coppeneurs Pläne, als auch die der Investorengruppe rankten sich in Teilen um ein und dasselbe Grundstück. Die Investorengruppe hatte zwischenzeitlich ein anderes, unterhalb dem fraglichen Areal in Richtung A3 liegendes Grundstück gekauft. Knackpunkt: Sie hatte sich in einem Zug die Option für den Kauf der von Coppeneur gewünschten Fläche auf der gegenüberliegenden Seite am Windhagener Weg gesichert, nicht wissend, dass es dafür einen zweiten ernsthaften Interessenten gab.

Coppeneur zog verärgert die Konsequenzen und verhandelte mit der Grafschaft über Gewerbeflächen. Bei einem Treffen der Unternehmer bei Bürgermeisterin Wally Feiden und mit Kreis-Wirtschaftsförderer Hermann Tengler platzte jedoch der Knoten, in weiteren Verhandlungen wurde eine Lösung erzielt. Die ist mittlerweile umgesetzt, so Coppeneur und Schiffer: Coppeneur kaufte sein "Wunschareal"; die Investorengruppe verzichtete auf die Kaufoption, pachtet stattdessen längerfristig Expansionsflächen von Coppeneur an. Teilweise sollen Flächen gemeinsam genutzt werden, etwa als Parkplätze, so Schiffer; auch Coppeneur sieht Synergieeffekte.

"Es war ein holpriger Weg, aber wir haben es geschafft. Wirtschaft muss nicht nur aufs Geld schauen, sondern auf den Nutzen für Stadt und Bürger. Auch das ist unternehmerische Verantwortung", so Schiffer. Coppeneur: "Über eine Lösung in beiderseitigem Interesse bin ich sehr froh."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort