Literatur im Siebengebirge Das erwartet die Besucher beim Lesefest

SIEBENGEBIRGE · Die vierte Ausgabe des Lesefestes "Literatur im Siebengebirge" mit Literatur, Musik und Zeichnung findet am Freitag, 10. November statt. Das erwartet die Besucher.

 Literatur im Siebengebirge v.l.: Gabriele Hamburger, Axel Fischer, Peter Baumgart, Skylar Hamill mit John, und Christel Baumgart.

Literatur im Siebengebirge v.l.: Gabriele Hamburger, Axel Fischer, Peter Baumgart, Skylar Hamill mit John, und Christel Baumgart.

Foto: Frank Homann

„Dunkle Gassen und Teelichter“ – so lautet die Devise bei der nunmehr vierten Ausgabe des Lesefestes, zu dem der Verein „Literatur im Siebengebirge“ für Freitag, 10. November, einlädt. Ein düster-humorvoller Schmökerabend mit kreativen Vertretern der regionalen Literaturszene soll es werden, versprechen die Organisatoren Christel und Peter Baumgart, wenn im Kunstraum am Rathausplatz ab 19 Uhr Literatur, Musik und Zeichnung zu einer einmaligen Crossover-Performance verwoben werden.

Nachdem zunächst die düstere Seite des Menschen beleuchtet wird, bringt Schauspieler und Autor Enno Kalisch in der zweiten Programmhälfte mit seinen locker-humorvollen Kurzgeschichten Licht ins Dunkle. Vereinssprecherin Gabriele Hamburger: „Das sollte man sich nicht entgehen lassen.“

Auf den Spuren der Whitechapel-Morde

Historisches, insbesondere die britische Geschichte, hat es Skylar Hamill, die ausschließlich unter Pseudonym veröffentlicht, angetan. In ihrem Historienkrimi „Niemals zu leiden“ geht daher niemand Geringeres als Horrorautor Edgar Allan Poe gemeinsam mit einer jungen Journalistin den berüchtigten Whitechapel-Morden auf den Grund. Ein auf akribischer Recherche basierender Roman, der dennoch das Spiel mit fantastischen Elementen nicht scheut: Als Romanfigur nämlich ist Poe, den schon lange vor den Ripper-Morden ein früher Tod ereilte, für alle Zeiten 40 Jahre alt.

„Mich hat das Düstere des viktorianischen Londons gereizt“, meint Hamill, „und die ewige Frage, wer tatsächlich die Morde begangen hat“. Zumindest im Buch wird das Rätsel nun endlich gelöst. Nicht minder düster und bedrohlich geht es in Axel Fischers Thriller mit dem vermeintlich harmlosen Titel „Der Tanten Liebling“ zu: Ein Serienmörder, der seine weiblichen Opfer erst brutal misshandelt und die Leichen dann auf groteske Weise entsorgt – Fischers insgesamt neunter Roman ist gewiss nichts für Zartbesaitete.

Eine Besonderheit: Bei den beiden Protagonistinnen, ihrerseits Ermittlerinnen der Kölner Mordkommission, handelt es sich um ein lesbisches Paar. Für einen gewissen Teil des Publikums biete das zwar Reibungsfläche, so Fischer, der seit 15 Jahren als Autor tätig ist – „aber ich bin sowieso ein Querdenker“.

Live-Improvisation zur Lesung

Als Ausgleich wird es zum Programmende hin dann noch einmal verträumt: Abgerundet wird der Abend mit dem Besten aus Enno Kalischs Kurzgeschichtensammlung „Teelichter“. Flankiert wird der Autor, Film- und Bühnenschauspieler dabei vom renommierten Zeichner Mehrdad Zaeri, dessen Bilder großformatig auf eine Leinwand projiziert werden, und von Pianist Friedwart Goebels.

Der Clou: Neben der Teelichter-Lesung werden sich die drei Künstler zudem gemeinsam auf unbekanntes Terrain begeben und die Live-Improvisation ganz neuer, spontan erdachter Stegreifgeschichten wagen, die es so nur ein einziges Mal zu sehen und zu hören geben wird. In den Worten von Gabriele Hamburger: „Das wird ein garantiert einmaliges Erlebnis.“

Karten sind an der Abendkasse zum Preis von zehn Euro erhältlich. Weitere Informationen gibt es online unter www.literatur-im-siebengebirge.de

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