Sankt Johann Baptist Denkwürdiges Konzert des Bonner Kammerchors

BAD HONNEF · Frenetischer Beifall: Die Bad Honnefer geizten nicht mit Applaus. Der Bonner Kammerchor entführte seine zahlreichen Zuhörer in die Welt der Musik aus mehreren Jahrhunderten.

Die 40 Frauen und Männer des Bonner Kammerchors: Ein Hörgenuss auch in Sankt Johann Baptist.

Die 40 Frauen und Männer des Bonner Kammerchors: Ein Hörgenuss auch in Sankt Johann Baptist.

Foto: Frank Homann

Die Pfarrkirche Sankt Johann Baptist erwies sich dabei sowohl vom Klang als auch von ihrer langen Geschichte her als idealer Ort für das Konzert unter dem Titel "Sacred and Profane", bei dem die rund 40 Frauen und Männer ein geistliches und weltliches Programm der verschiedenen Epochen boten.

"Sacred and Profane" nannte Benjamin Britten sein Chorwerk, das er 1975, im Jahr vor seinem Tod, schuf. In diesem Zyklus schilderte er die großen Themen des Glaubens, des Lebens und des Todes in acht Szenerien. Zugrunde legte der englische Komponist diesem schillernden Werk mittelalterliche Lyrik seines Heimatlandes.

Dem gegenüber stellte der Chor die Renaissance-Messe für vier Stimmen von Thomas Tallis. Der englische Komponist kam 1505 zur Welt, als die Honnefer Pfarrkirche gerade umgebaut wurde zur gotischen Hallenkirche. So auch hier ein schöner Bezug zwischen Konzertstätte und Werk.

Romantik pur lieferte der Bonner a-cappella-Chor dann mit den Stücken "Fünf Gesänge" op. 104 von Johannes Brahms und Auszügen aus den "Zwölf geistlichen Gesängen" von Max Reger. Und so mancher Besucher schloss die Augen bei den sanften Melodien, die dieser Qualitäts-Chor vortrug, der sich technisch und musikalisch an professionellen Standards messen kann.

Meisterlich führte Dirigent Philipp Ahmann seine Sänger, die aus den unterschiedlichsten Berufen vom Juristen über den Musiklehrer bis hin zum Naturwissenschaftler oder Handwerker stammen, durch das Konzert. Es war der vorletzte Auftritt mit Ahmann, der sich am Mittwoch, 3. Oktober, 18 Uhr mit einem letzten Konzert in der Lutherkirche in Bonn verabschiedet.

Denn nach sieben Jahren verlässt er die Stadt Richtung Hamburg, wo er sich ganz dem NDR-Chor widmen wird, dessen Chordirektor er bereits seit vier Jahren ist.

Den Bonner Chor übernimmt dann Georg Hage. Und auch mit ihm soll es ein Wiedersehen in Sankt Johann Baptist geben, wo es dem Chor ausgesprochen gut gefallen hat.

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