Wohnungsbau in Bad Honnef Der Abriss an der Drachenquelle hat begonnen

Bad Honnef · Auf dem Gelände der ehemaligen Drachenquelle in Bad Honnef haben die Bagger ihre Arbeit aufgenommen. Auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Areal entstehen unter anderem vier Wohnhäuser mit 55 Eigentumswohnungen.

 Das alte Badehaus an der Austraße steht unter Denkmalschutz.

Das alte Badehaus an der Austraße steht unter Denkmalschutz.

Foto: Claudia Sülzen

Es geht los mit den Arbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Drachenquelle. Gegenwärtig demontieren Arbeiter Fenster und Türen und entsorgen sie in mehrere große Container. Schon bald werden aber auch größere Bagger anrollen – zunächst allerdings „nur“ für den Abriss der alten Gebäude. Auf dem Areal entstehen Wohnhäuser für 55 Parteien sowie Raum für wohnumfeldverträgliches Gewerbe.

Die Planung hat alle erforderlichen Hürden inklusive zahlreicher Gutachten zu Verkehr und Umwelt genommen. Mitte März beschloss der Stadtrat den entsprechenden Bebauungsplan als Satzung ohne Gegenstimme. In diesen Tagen nun beginnt an der Quellenstraße der aufwendige Rückbau der alten Gebäude, bevor das Gelände der neuen Bebauung zugeführt werden kann.

Lediglich ein städtebaulicher Vertrag zum Bau eines Bürgersteigs, der bislang in Teilen noch nicht angelegt ist, müsse mit der Stadt noch geschlossen werden, berichtete Klaus Nickel, Geschäftsführer der Bad Honnefer Martin Nickel GmbH, dem GA: „Den hätten wir sowieso gebaut.“ Die Firma, die unter anderem auch den „Rhöndorfer Turmpark“ realisiert hat, plant auf dem 6.000 Quadratmeter großen Grundstück den Bau von vier Häusern für circa 55 Eigentumswohnungen mit 3.500 Quadratmetern Nutzfläche sowie „ruhige Gewerbe- und Büroflächen“ mit etwa 1.000 Quadratmetern.

Bestandteil der Planung ist auch eine weitgehende Freilegung des Ohbachs, der in Rohren unter dem Gelände fließt und dort ein bislang verstecktes Dasein fristet. Die Gesamtinvestition beziffert Klaus Nickel aktuell auf 14 Millionen Euro. Es ist ein Gelände mit (Wirtschafts-)Geschichte: Der Bad Honnefer Mineralbrunnen füllte hier bis 2009 sein Wasser ab, musste dann aber Insolvenz anmelden.

Seitdem war das komplett versiegelte Gelände mehr und mehr zur Industriebrache verkommen. Für das Projekt „Ehemalige Drachenquelle“ musste aber zunächst der rechtskräftige Bebauungsplan aus dem Jahr 1969 geändert werden, in dem die bisher auch praktizierte Gewerbenutzung festgeschrieben ist. 2010 wurde dazu ein erster Anlauf gemacht; die Pläne zerschlugen sich jedoch wieder.

2015 erst ging es weiter mit dem städtebaulichen Entwurf der Nickel GmbH. Dieser sieht moderne Wohnbebauung vor, mit drei Geschossen plus Dachgeschoss an der Au- und der Quellenstraße, sowie einen zweigeschossigen Bau plus Dach an der Steinstraße. Ausreichende Parkplätze sollen in zwei Tiefgaragen entstehen.

Das unter Denkmalschutz stehende Badehaus an der Seite der Austraße bleibt erhalten – und erfährt eine Aufwertung auch über die „normale“ Sanierung hinaus, wie Nickel dem General-Anzeiger sagte. „Die Originalfenster werden wieder eingebaut“, so der Honnefer Unternehmer. Offenbar waren diese irgendwann in der Vergangenheit durch neuere ersetzt worden, hatten dann aber auf einem Dachboden oder in einem Keller der Stadt Bad Honnef die Zeiten überdauert.

Dass zwei Tiefgaragen mit unterschiedlichen Zufahrten angedacht sind, hat mit dem mitten durchs Grundstück fließenden Ohbach zu tun, hieß es schon bei der Vorstellung der Pläne im Planungsausschuss im Januar 2016. Das freigelegte Gewässer soll Mittelpunkt eines Parks werden. Ein Teil des Bachlaufs müsse aber abgedeckt werden. Die Sohle des Ohbachs liegt mit fünf Metern unter dem Straßenniveau ziemlich tief.

Zunächst jedoch haben die Experten eines Abbruchunternehmens das Sagen, demontieren Leitungen und Innenaufbauten. Der gesamte Abbruch, so Nickel, solle in etwa zehn Wochen abgewickelt sein. Im nächsten Schritt werde sodann zunächst der Ohbach freigelegt. Auch für diese Arbeiten sei ein ähnlich langer Zeitraum anzusetzen.

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