Kanu-Club Bad Honnef Der neu gegründete Verein hat schon 20 Mitglieder gewonnen

BAD HONNEF · Einige Anfänger brauchen noch etwas Unterstützung, wenn sie in die Boote des neu gegründeten Kanu-Clubs Bad Honnef einsteigen. Die Verbindung von Wasser, Natur und Sport als besonders positiver Aspekt hervorgehoben.

 Paddeln und auch mal ins Wasser plumpsen: Die Honnefer Kanuten tun es den Schwänen gleich und gleiten mit ihren Kajaks sanft über die Fluten des Toten Rheinarms. Im Hintergrund die "Aranka".

Paddeln und auch mal ins Wasser plumpsen: Die Honnefer Kanuten tun es den Schwänen gleich und gleiten mit ihren Kajaks sanft über die Fluten des Toten Rheinarms. Im Hintergrund die "Aranka".

Foto: Frank Homann

Eine hübsche Flotte auf dem Alten Rheinarm. Auch das Schwanenpaar beäugt interessiert die "Bötchen", die neuerdings auf dem Rhein dahingleiten. Und manchmal erhalten die Besatzungen sogar tierische Begleitung. Unter der Grafenwerther Steinbrücke schiebt auch der kleine Ben sein Kinderkajak ans Wasser.

Der Siebenjährige schlüpft in die Schwimmweste. "Es macht mir großen Spaß. Man ist schnell und man wird nass", erzählt der Zweitklässler. Aber nur "obenrum" bekommt er einige Spritzer ab. Denn so ein Kajak wird vor dem Start mit einer Decke "wasserdicht" gemacht. Einige Anfänger brauchen dabei noch etwas Unterstützung, wenn sie in die Boote des neu gegründeten Kanu-Clubs Bad Honnef einsteigen.

Mittlerweile hat er rund 20 Mitglieder. Noch viel mehr kommen zum Schnuppertraining, um zu testen, ob das wirklich etwas für sie ist. "Kanu fehlte noch in Bad Honnef", sagt Harald Schüller, der erste Vorsitzende der Deutschen Kanu-Jugend aus Aegidienberg und Chef des Honnefer Clubs.

Auch sein Vize Thomas Saß aus Rheinbreitbach ist im Vorstand des Dachverbandes. "Dieser Sport ist etwas für die ganze Familie", schwärmen die beiden. Bens Vater, Hartmut Köller, hat früher sogar Wettkämpfe im Rennkajak bestritten. "Die alte Leidenschaft ist wieder aufgeflammt", berichtet er. Die Verbindung von Wasser, Natur und Sport hebt er als besonders positiven Aspekt hervor.

Hier kann er nun sogar mit dem Sohn zusammen etwas machen. Auch Oliver Kremer fühlt sich wohl in dem neuen Verein. Mit Frau Christine, Sohn Liam (6) und Tochter Lisa (10) fährt er hier zum ersten Mal Kanu. "Die Kinder sollen ein Hobby in der Natur haben."

Als richtiges Talent entpuppte sich Benjamin Brodeßer. "Das ist etwas anderes als Joggen", sagt der Student. Bei "R(h)einspaziert" hat der 19-Jährige erste Bekanntschaft mit dem Kanu gemacht. Lukas Weiss (18) kommt pudelnass, aber lachend wieder an Land. Der Schüler hat sozusagen seine "Äquatortaufe" hinter sich.

An der Spitze der Insel Grafenwerth passierte ihm das Malheur. "Ich bin reingeplumpst." Reinkommen ins Boot ist eine Sache, aus dem "Wackeltrog" sicher aussteigen die andere. Thomas Saß zeigt noch mal die richtige Technik. Das Paddelblatt am Ufer auflegen, darauf stützen.

Überhaupt Technik: Einmal in der Woche trainieren die Honnefer Kanuten zusätzlich im Frankenbad. Dann wird natürlich auch die Eskimorolle geübt. Themen bei der Ausbildung sind zudem Umweltrichtlinien und die Vorgaben der Schifffahrt.

Kajaks und Kanadier, diese "Winnetou"-Boote, hat der Verein, ebenso einen Zehnerkanadier. Neu ist das Stand-up-Paddeling (SUP), bei dem der Sportler auf dem Board steht oder kniet. Günter Blinde (64) aus Rheinbreitbach probiert dieses SUP. "Mit 49 Jahren saß ich erstmals in einem Boot. Paddeln ist für alle Altersklassen geeignet."

Konkurrenz zum Wassersportverein Bad Honnef gibt es nicht. Auch wenn die Kanuten nun wie die Ruderer auf dem Rheinarm trainieren. Schüller: "Nur eine Bleibe suchen wir noch, wo wir unsere Boote unterbringen können."

Training ist immer mittwochs ab 18 Uhr an der alten Brücke zur Insel Grafenwerth. Infos bei Harald Schüller: 0228/24010317; E-Mail: bhkc@gmx.de

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